Fashion Week geht nach Frankfurt a. M.

Der geplatzte Traum vom Modestandort Berlin

06:49 Minuten
Models zeigen Mode bei der Show "Hoermanseder" auf der Berlin Fashion Week.
Models auf der "Berlin Fashion Week". Ab Sommer 2021 sollen die Modeschauen in Frankfurt am Main stattfinden. © picture alliance/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
Leyla Piedayesh im Gespräch mit Britta Bürger |
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Die Fashion Week wandert ab Sommer 2021 von Berlin nach Frankfurt am Main. Für Berlin ist das ein herber Schlag. Die Designerin Leyla Piedayesh glaubt, Berlin habe versucht zu International sein zu wollen und dabei Freiräume für Kreative vergessen.
Als Leyla Piedayesh ihr Berliner Modelabel "lala Berlin" gründete, starte damals auch die Fashion Week. Die Modemesse sei für ihr Label ein wichtiger Meilenstein im Werdegang gewesen. Der Weggang der Fashion Week aus Berlin erfülle sie mit einer gewissen Traurigkeit, eine gewisse Gemeinschaft ginge so verloren.

Nicht international genug

Die Fashion Week habe es nicht richtig geschafft, Anschluss an die internationalen Modestädte zu finden. "Ich glaube, was immer wieder ein großes Problem darstellte, war dieser Zeit-, beziehungsweise Terminfaktor: Wann findet die Fashion Week statt ohne mit allen anderen Plattformen wie Mailand, Paris oder auch New York und London zu konkurrieren, die natürlich weitaus etablierter waren", sagt Leyla Piedayesh.
Des Weiteren habe es an internationaler Presse und Einkäufern gemangelt. Piedayesh glaubt, "dass das ein Faktor war, dass wir in Berlin versucht haben, immer auf diesen internationalen Markt abzuzielen, statt zu versuchen für Deutschland lokal und für die Nachbarländer eine Plattform zu schaffen, die Wichtigkeit gewinnt und nicht mit allen anderen internationalen Plattformen im Wettbewerb steht."

Neue Ausrichtung in Frankfurt

Mit der Messe Frankfurt am Main habe die Fashion Week nun einen Partner gefunden, der andere Türen öffnen könne. Themen wie Nachhaltigkeit könnten nun mehr im Fokus stehen. Den Ortswechsel sieht Piedayesh auch als ein politisches Versagen:
"Ich glaube, die Politik hätte vieles anders machen können." Am Ende hätten in Berlin Enklaven für Kreative gefehlt. "Orte, wo sich Kreative wirklich frei entfalten können", mit niedrigen Mieten. "Das hat man, glaub ich, versäumt", sagt die Designerin.
(nho)

Der Wegzug der Fashion Week habe auch was Gutes, sagt unser Moderator und Redakteur Vladimir Balzer: So komme wieder Bewegung in die Stadt. Hören Sie hier seinen Kommentar:

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