Faszination E-Sport

Überlebenskämpfe auf virtuellen Inseln

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Schweiß fließt beim E-Sport höchtens vor Aufregung. © dpa
Stephan Otto im Gespräch mit Gesa Ufer |
In asiatischen Ländern gehören E-Sport-Games wie "PlayerUnknown's Battleground" zum Alltag. Anlässlich des größten E-Sport-Events in Deutschland in Berlin fragen wir den Game-Experten Stephan Otto: Was fasziniert Zuschauer daran, die selbst gar nicht mitspielen?
Am 28. und 29. Juli fand in Berlin das größte E-Sports Event Deutschlands statt. E-Sport bedeutet: Sportlicher Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe von Computerspielen – Schweiß fließt also höchstens vor Aufregung und nicht weil körperliche Kondition gefragt ist.
Tausende Besucher hatten sich trotz herrlichen Sommerwetters Tickets für die Mercedes-Benz-Arena gekauft, und schauten dabei zu, wie sich Teams aus aller Welt in dem PubG-Spiel (ein sogenannter Mehrspieler-Shooter) "Playerunknown's Battlegrounds" mit Fallschirmen auf eine virtuelle Insel abwerfen ließen, um nach dem "battle royale"-Prinzip, zu schauen, wer dort am längsten überlebt.

Je schwieriger die Bedingungen desto größer die Faszination

All das eingebettet in eine bombastische Show: Menschen wurden von der Decke abgeseilt, eine spektakuläre Lichtshow heizte die Zuschauermenge an. Warum finden manche es so faszinierend, beim virtuellen "survival of the fittest" zuzusehen? Die PubG-Spiele funktionierten nach dem "Hunger Games"-Prinzip der Roman- und Film-Serie "Die Tribute von Panem", sagt Game-Experte Stephan Otto. Beide übten auf Fans die gleiche Sogwirkung aus – und diese Faszination nehme zu, je schwieriger die Bedingungen und je kleiner der Spielraum der ums Überleben kämpfenden Spieler sei.
Und das Publikum? Otto: Das bestehe überwiegend aus jungen männlichen Zuschauern, unter ihnen sehr viele Asiaten. In asiatischen Ländern gehöre E-Sports – und damit auch PubG – längst zum Alltag: "Die leben das schon – was auch bei uns in Deutschland bald der Fall sein könnte."
(mkn)
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