Fehlende Mutterliebe
"Hellboy" ist ein skurriler Superheld, der der Hölle entstammt und mit seinem Image hadert. "Neulich in Belgien" zeigt auf augenzwinkernde Art die Geschichte einer Liebe zwischen einer nicht mehr ganz jungen, unfreiwillig alleinerziehenden Mutter und einem jüngeren Truckerfahrer. In "Das Fremde in mir" geht es um fehlende Mutterliebe.
Hellboy- Die Goldene Armee
USA 2008. Regie: Guillermo Del Toro Mit: Ron Perlman, Selma Blair, Doug Jones. Farbe, 120 Minuten. FSK: ab 12 Jahre
Der Mexikaner Guillermo del Toro ist spätestens seit "Pan’s Labyrinth" und seitdem er von Peter Jackson dazu auserkoren wurde, "Der Kleine Hobbit" zu verfilmen, das neue Wunderkind in Hollywood. In seinem Sequel zu "Hellboy" geht es relativ entspannt zu und der Mexikaner verzichtet auf blutige Horroreinlagen. Der Hühne Hellboy, halb guter Teufel, halb Riese, muss einmal wieder die Welt retten.
So bringt der durchgeknallte, jahrtausende alte Prinz Nuada das Gleichgewicht zwischen Menschen und Fabelwesen durcheinander. Er möchte eine unbesiegbare, versteinerte Armee wieder zum Leben erwecken. Die amerikanische Regierung beauftragt nun ihre übermenschlichen Geheimwaffen Hellboy, seine feuerspuckende Freundin Liz und den Fischmenschen Abe damit, die Menschen vor Prinz Nuada zu retten.
In "Hellboy 2" zählt nicht, was erzählt wird, sondern wie. Man ist fasziniert von Guillermo del Toro’s Regiestil, seiner Vorliebe für Monster und Geschöpfe zwischen Mann und Tier, die alle etwas anders sind. Auch wer mit Comicverfilmungen nur wenig anfangen kann, sollte sich an den ganz eigenen Fantasiewelten von del Toro, die gerade auf der großen Leinwand so zum Tragen kommen, versuchen.
"Neulich in Belgien"
Belgien 2008. Regie: Christophe van Rompaey. Mit: Barbara Sarafian, Jurgen Delnaet, Johan Heldenbergh. Farbe, 106 Min. FSK: ab 6 Jahre
Sie ist 43, Mutter dreier Kinder und ihr Mann, ein Dozent hat sie grade für eine seiner Stundentinnen verlassen.. Matty arbeitet bei der Post und wohnt im Genter Arbeiterbezirk "Moskau".
Auf einem Parkplatz vor dem Supermarkt fährt sie versehentlich im Rückwärtsgang auf einen LKW. Johnny, der 29-jährige Fahrer mit blonder Mähne und viel zu großer Sonnenbrille, lässt zunächst ein paar Machosprüche ab, die von Matty verbal gekontert werden. Es kommt zu einem handfesten Streit, bei dem die Polizei zu Hilfe gerufen wird. Plötzlich tut Johnny das Ganze leid und er steht schon am nächsten Tag vor Mattys Haus, um ihren ramponierten Kofferraum zu reparieren.
Debütant Christophe de Rompaey hat eine witzige und rührende Komödie mit melancholischen Zwischentönen gedreht. Matty ist eine Frau mitten im Leben, die sich ganz gegen ihren Willen auf eine Liebesaffäre mit Johnny einlässt, obwohl beide so gar nicht zusammen passen. Mit viel Gespür für Dialogwitz und Situationskomik vermag "Neulich in Belgien", der in seiner flämischen Heimat ein Riesenerfolg wurde, aber auch in Cannes in der renommierten Reihe "Semaine de la critique" lief, auf ganzer Linie zu überzeugen.
"Das Fremde in mir"
Deutschland 2008. Regie: Emily Atef. Mit: Susanne Wolff, Judith Engel, Maren Kroymann, Dörte Lyssewski, 99 Minuten
Die in Berlin geborene und lebende Franko-Iranerin Emily Atef packt mit ihrem Spielfilm "Das Fremde zu mir" ein gesellschaftliches Tabu an: fehlende Mutterliebe nach der Geburt. Aber erst wenn die Regisseurin nach circa einerm Drittel des Films ganz linear ihr Thema behandelt und auf Traumsequenzen und surreale Einschübe verzichtet, wirkt die starke Geschichte auf den Zuschauer.
So wird die junge Mutter Rebecca, die nach der Geburt zu ihrem Sohn Lukas immer depressiver wird, nach einem Zusammenbruch aus dem Krankenhaus entlassen, wohnt bei einem Verwandten und findet ganz langsam wieder zu sich und zu ihrem Kind. Der kleine Lukas wird von seinem Vater Julian und dessen Schwester versorgt. Der Mutter gegenüber bleiben beide misstrauisch.
Mit zunehmender Dauer wird "Das Fremde in mir" zu einem berührenden und sehenswerten Film, weil er seinen skizzierten Charakteren eine Wandlung und Entwicklung zubilligt. Das liegt auch am besser werdenden Spiel der beiden Hauptdarsteller Susanne Wolff und Johann von Bülow. Und so kann das zunächst fremdartige Werk dann doch sensibilisieren und hallt noch lange nach Filmende nach.
USA 2008. Regie: Guillermo Del Toro Mit: Ron Perlman, Selma Blair, Doug Jones. Farbe, 120 Minuten. FSK: ab 12 Jahre
Der Mexikaner Guillermo del Toro ist spätestens seit "Pan’s Labyrinth" und seitdem er von Peter Jackson dazu auserkoren wurde, "Der Kleine Hobbit" zu verfilmen, das neue Wunderkind in Hollywood. In seinem Sequel zu "Hellboy" geht es relativ entspannt zu und der Mexikaner verzichtet auf blutige Horroreinlagen. Der Hühne Hellboy, halb guter Teufel, halb Riese, muss einmal wieder die Welt retten.
So bringt der durchgeknallte, jahrtausende alte Prinz Nuada das Gleichgewicht zwischen Menschen und Fabelwesen durcheinander. Er möchte eine unbesiegbare, versteinerte Armee wieder zum Leben erwecken. Die amerikanische Regierung beauftragt nun ihre übermenschlichen Geheimwaffen Hellboy, seine feuerspuckende Freundin Liz und den Fischmenschen Abe damit, die Menschen vor Prinz Nuada zu retten.
In "Hellboy 2" zählt nicht, was erzählt wird, sondern wie. Man ist fasziniert von Guillermo del Toro’s Regiestil, seiner Vorliebe für Monster und Geschöpfe zwischen Mann und Tier, die alle etwas anders sind. Auch wer mit Comicverfilmungen nur wenig anfangen kann, sollte sich an den ganz eigenen Fantasiewelten von del Toro, die gerade auf der großen Leinwand so zum Tragen kommen, versuchen.
"Neulich in Belgien"
Belgien 2008. Regie: Christophe van Rompaey. Mit: Barbara Sarafian, Jurgen Delnaet, Johan Heldenbergh. Farbe, 106 Min. FSK: ab 6 Jahre
Sie ist 43, Mutter dreier Kinder und ihr Mann, ein Dozent hat sie grade für eine seiner Stundentinnen verlassen.. Matty arbeitet bei der Post und wohnt im Genter Arbeiterbezirk "Moskau".
Auf einem Parkplatz vor dem Supermarkt fährt sie versehentlich im Rückwärtsgang auf einen LKW. Johnny, der 29-jährige Fahrer mit blonder Mähne und viel zu großer Sonnenbrille, lässt zunächst ein paar Machosprüche ab, die von Matty verbal gekontert werden. Es kommt zu einem handfesten Streit, bei dem die Polizei zu Hilfe gerufen wird. Plötzlich tut Johnny das Ganze leid und er steht schon am nächsten Tag vor Mattys Haus, um ihren ramponierten Kofferraum zu reparieren.
Debütant Christophe de Rompaey hat eine witzige und rührende Komödie mit melancholischen Zwischentönen gedreht. Matty ist eine Frau mitten im Leben, die sich ganz gegen ihren Willen auf eine Liebesaffäre mit Johnny einlässt, obwohl beide so gar nicht zusammen passen. Mit viel Gespür für Dialogwitz und Situationskomik vermag "Neulich in Belgien", der in seiner flämischen Heimat ein Riesenerfolg wurde, aber auch in Cannes in der renommierten Reihe "Semaine de la critique" lief, auf ganzer Linie zu überzeugen.
"Das Fremde in mir"
Deutschland 2008. Regie: Emily Atef. Mit: Susanne Wolff, Judith Engel, Maren Kroymann, Dörte Lyssewski, 99 Minuten
Die in Berlin geborene und lebende Franko-Iranerin Emily Atef packt mit ihrem Spielfilm "Das Fremde zu mir" ein gesellschaftliches Tabu an: fehlende Mutterliebe nach der Geburt. Aber erst wenn die Regisseurin nach circa einerm Drittel des Films ganz linear ihr Thema behandelt und auf Traumsequenzen und surreale Einschübe verzichtet, wirkt die starke Geschichte auf den Zuschauer.
So wird die junge Mutter Rebecca, die nach der Geburt zu ihrem Sohn Lukas immer depressiver wird, nach einem Zusammenbruch aus dem Krankenhaus entlassen, wohnt bei einem Verwandten und findet ganz langsam wieder zu sich und zu ihrem Kind. Der kleine Lukas wird von seinem Vater Julian und dessen Schwester versorgt. Der Mutter gegenüber bleiben beide misstrauisch.
Mit zunehmender Dauer wird "Das Fremde in mir" zu einem berührenden und sehenswerten Film, weil er seinen skizzierten Charakteren eine Wandlung und Entwicklung zubilligt. Das liegt auch am besser werdenden Spiel der beiden Hauptdarsteller Susanne Wolff und Johann von Bülow. Und so kann das zunächst fremdartige Werk dann doch sensibilisieren und hallt noch lange nach Filmende nach.