Trouble um den Tunnel
Ein fast 20 Kilometer langer Tunnel, der eines Tages Deutschland und Dänemark verbindet: Das ist die Vision der festen Fehmarnbeltquerung. Die Planungen sind immer noch nicht abgeschlossen und die Kritik am umstrittenen Großprojekt ebbt nicht ab.
Holger Schou Rasmussen hat ein freundliches, man könnte beinahe sagen, ein strahlendes Gesicht. Die Fröhlichkeit in seinem Antlitz weicht auch nicht, als das Gespräch auf das Thema Feste Fehmarnbeltquerung kommt. Im Gegenteil:
"Ich glaube, dass diese Verbindung uns eine sehr gute Gelegenheit ist, uns näher an Deutschland zu bringen und auch, dass die Deutschen näher an Dänemark kommen. Und dass wir eine neue Zusammenarbeit haben können und dass wir auch eine neue Region schaffen können."
Rasmussen ist Vorstandsvorsitzender von Femern Belt Development. Die Organisation macht sich für den rund 18 Kilometer langen Tunnel stark, der in knapp zehn Jahren Dänemark und Deutschland verbinden soll. Gleichzeitig ist Rasmussen Bürgermeister der dänischen Insel Lolland.
Vorfreude im dänischen Lolland
Lolland ist mit seinem Fährhafen in Rödby schon heute das Tor zum Fehmarnbelt. Genau dort soll auch eines Tages der Tunnel beginnen. Auch Lolland sei ähnlich wie das auf deutscher Seite gelegene Ostholstein vor allem vom Tourismus und der Landwirtschaft abhängig. Und doch überwiege hier klar die Vorfreude auf das Mega-Projekt, sagt Rasmussen.
"Ich kann gar keinen Gegner auf Lolland finden, also, da finden Sie keinen! Die warten nur drauf, dass wir anfangen können."
7,4 Milliarden Euro waren zuletzt an Kosten für den Tunnel prognostiziert. Das Geld stellt das kleine dänische Königreich durch Kredite zur Verfügung – über die Maut, die Nutzer für die Fahrten durch den Tunnel zahlen, will Kopenhagen dieses Geld wieder reinholen. 36 Jahre werde das dauern, so die Berechnungen der dänischen staatseigenen Tunnelbaulgesellschaft Femern A/S.
Doch Lollands Bürgermeister Holger Schou Rasmussen weiß: Dänemark und Deutschland gehen unterschiedlich vor – bei Planung und Bau.
"Also, auf dänischer Seite, da sind wir fertig. Wir sind bereit, da anzufangen. Und jetzt warten wir nur auf die Deutschen. Und die deutsche Planfeststellung muss man fertig bringen. Und das respektieren wir."
Kritik auf der deutschen Seite des Belts
Natürlich ist auch dem Sozialdemokraten nicht entgangen, dass es auf der deutschen Seite des Fehmarnbelts viele Kritiker gibt.
Mir kommt es vor wie ein Déjà-vu, erzählt er. Denn viel Widerstand habe es auf dänischer Seite auch gegeben bei einem anderen Mega-Projekt: Der Querung des Großen Belts mit einer gigantischen Brücke und einem Tunnel - einem der wichtigsten dänischen Infrastrukturvorhaben der letzten Jahrzehnte.
Hätte es damals eine Volksabstimmung gegeben, hätte die Mehrheit Nein gesagt zum Sprung über den Großen Belt, ist Rasmussen sicher.
"Ja, das war so schön mit den Fähren, da kann man so gut Kaffee trinken, das war nicht nötig und warum all das und das ist zu teuer. Und damals war der Transportkorridor nur 8.000 Fahrzeuge jeden Tag. Jetzt sind es über 34.000 Autos jeden Tag, die diese Querung machen, also auf großem Belt. Und das wird auch hier passieren."
Der dänische Politiker ist nach Lübeck gereist zu einer weiteren Etappe des Bauvorhabens.
Zuletzt waren von deutscher Seite rund 12.600 Einsprüche gegen die Feste Fehmarnbeltquerung eingegangen. An diesem Morgen beginnt in Lübeck in einer fast 100 Jahre alten ehemaligen Industriehalle die mündliche Erörterung der Einsprüche.
Der Tunnelbauer Femern A/S muss Stellung nehmen zu einer ganzen Reihe von Fragen und Vorwürfen: Es geht um baubedingte Immissionen, ebenso wie die Flora und Fauna von Fehmarn. Nachgehakt werden soll auch bei der Verkehrsprognose, der Tunnelsicherheit und vielen weiteren Themen.
Katastrophale Schäden für die Umwelt befürchtet
Vor dem Beginn der Veranstaltung haben sich dutzende Gegner und Befürworter des Projekts vor dem Gebäude versammelt.
Auch Kathrin Neumann ist nach Lübeck gekommen. Sie Sprecherin der "Beltretter", in dem sich dutzende Bürgerinitiativen, Firmen, Vereine und Vertreter unterschiedlicher Parteien zusammengeschlossen haben. Neumann ist sicher: Das Großprojekt kann immer noch verhindert werden:
"Nein, nein, es droht uns ein Berliner Flughafen mal x und das in der deutschen Ostsee. Im Gegenteil zu Berlin würde hier die Umwelt, der Ostsee und einer der wichtigsten Urlaubsregionen Deutschlands ein katastrophaler Schaden zugefügt werden. Und indes agieren die Tunnelplaner intransparent, oberlehrerhaft und ignorant gegenüber den Betroffenen. Es wird Zeit, dass wir aus diesem Projekt endlich aussteigen!"
12.600 Einsprüche seien bei einem derartigen Projekt normal, heißt es vom Tunnelbauer Femern A/S.
Der Naturschutzbund, kurz NABU, sieht das anders und sagt: Es fehle weiterhin eine europarechtlich vorgeschriebene Strategische Umweltprüfung. Der NABU sieht den streng geschützten Ostseeschweinswal durch die Bauarbeiten bedroht.
Auch das Ausbaggern der rund 18 Kilometer langen Rinne für den Absenktunnel greifen die Naturschützer an: Über 20 Millionen Kubikmeter Meeresboden in einem europäischen Schutzgebiet würden bewegt, was wiederum zu erheblicher Sedimentation führe.
Zweifel an Finanzierung und Wirtschaftlichkeit
Felix Irmer, Pressesprecher der dem dänischen Verkehrsministerium unterstellten Planungs- und Betreibergesellschaft Femern A/S widerspricht.
"Absenktunnel werden weltweit erfolgreich und umweltfreundlich gebaut. Und Dänemark hat nach exakt derselben Bauweise am Öresund bereits einen Tunnel gebaut und dort ist die Ostsee nicht großflächig von Flensburg bis Rügen eingetrübt worden, wie es manchmal beim Fehmarnbelt befürchtet wird."
Die Projektgegner sind auch der Ansicht, dass das erwartete Verkehrsaufkommen viel zu hoch angesetzt, wodurch der Bedarf für die Querung wegfalle. Mit 9.500 Fahrzeugen pro Tag kalkulieren die Tunnelplaner zur Eröffnung, 25 Jahre später werde diese Zahl auf 15.000 wachsen. Die Kritiker stellen auch die Finanzierung in Frage. Der Tunnel werde nicht wirtschaftlich zu betreiben sein – erst Recht nicht, wenn das Unternehmen Scandlines auch nach der Eröffnung des Bauwerks seine Fährverbindungen von Puttgarden nach Rödby aufrechterhält.
"Wir haben in den Wirtschaftlichkeitsprognosen für den Fehmarnbelttunnel auch verschiedene Szenarien integriert und verschiedene Beispiele durchgespielt. Also, welche Auswirkung hat ein Fährbetrieb einmal pro Stunde, zweimal pro Stunde auf die Rückzahlungszeit für den Tunnel. Und das Fazit bleibt, egal welches Szenario man anwendet, dass der Tunnel weiterhin im gegebenen Zeitraum zurückgezahlt werden kann und auch wirtschaftlich machbar ist."
Hoffnung bei den Tunnelgegnern
Mitte 2018 könnte der Planfeststellungsbeschluss zum Fehmarnbelttunnel fertig sein, hieß es in den letzten Monaten aus dem Kieler Verkehrsministerin. Tunnelgegnerin Kathrin Neumann hofft, den Planfeststellungsbeschluss noch kippen zu können – denn die jahrelangen Bauarbeiten seien auch eine große Gefahr für den auf der Insel so wichtigen Tourismus:
"Und das hoffe ich, damit rechnen wir nicht unbedingt, dann werden wir klagen. Und so darf ein Tunnel auf keinen Fall geplant und gebaut werden."
Seit 1963 ist Fehmarn über eine knapp ein Kilometer lange Brücke mit dem Festland verbunden – Spitzname "Kleiderbügel". Wer sie im Auto oder im Zug passiert, betritt eine Inselwelt, die nur wenig gemein hat mit dem Highlife auf Sylt. Selbst in der Hochsaison bleiben viele Ecken Fehmarns eher beschaulich.
Beschaulich, man könnte auch sagen trostlos, geht es am Bahnhof im Fährhafen von Puttgarden zu. Es sprießt das Unkraut, der Betrieb ist ausgedünnt. Mit der Tunneleröffnung werde Fehmarn endgültig vom Eisenbahnfernverkehr abgehängt, lautet eine Befürchtung auf der Insel.
Eine Handvoll Züge und tausende Autos, LKWs und Busse werden derzeit täglich in Puttgarden auf die Fähren verladen und in 45 Minuten rüber nach Rödby geschippert. Das Eingangsportal zum Fehmarnbelttunnel soll nur wenige hundert Meter von hier entfernt entstehen, ab 2028 könnte der Verkehr dann in wenigen Minuten unter dem Ostseewasser hindurchrauschen. Fehmarns Kommunalpolitik hat sich lange gegen den Tunnel gesträubt. Doch die Zeiten ändern sich.
Die Grünen in Kiel haben den Widerstand aufgegeben
"Meine Partei hat den Widerstand gegen die feste Fehmarnbeltquerung verraten, meine Partei hat die Menschen auf der Insel Fehmarn verraten und die Menschen in Ostholstein. Meine Partei hat Natur und Umwelt im Fehmarnbelt verraten. Und meine Partei hat, glaube ich, die Schweinswale in der Ostsee verraten."
"Schon mal darüber nachgedacht, Ihre Partei zu verlassen?"
"Ja!"
"Schon mal darüber nachgedacht, Ihre Partei zu verlassen?"
"Ja!"
Christiane Stodt-Kirchholtes arbeitet als Gynäkologin, engagiert sich beim NABU sowie beim Bündnis "Beltretter". Und: Die 55-Jährige ist Fraktionsvorsitzende und Sprecherin des Grünen-Ortsverband auf Fehmarn.
Seit einer Woche regieren die Grünen Schleswig-Holstein in einem sogenannten Jamaika-Bündnis mit CDU und FDP. Im Koalitionsvertrag haben sich die drei Parteien zur Festen Fehmarnbeltquerung bekannt – die Grünen haben in den Verhandlungen ihren Widerstand aufgegeben. Vor allem deswegen hat Stodt-Kirchholtes in der Mitgliederbefragung gegen den Koalitionsvertrag gestimmt.
"Natürlich muss man Kompromisse eingehen. Aber wir haben in Deutschland genug Parteien, die sich auf die Seite der Konzerne stellen. Wenn die Grünen das jetzt auch noch machen, dann werden wir glaube ich nicht mehr gebraucht."
Auch die Fehmarner CDU hat sich 2005 gegen das Projekt ausgesprochen. Doch Christdemokrat Werner Ehlers, stellvertretende Bürgermeister der Insel und Fraktionschef der CDU in der Ratsversammlung, plädiert für einen pragmatischen Ansatz bei der Fehmarnbeltquerung:
"Wir sind in dem Stadium wo wir wissen, dass sie kommen wird. Und jetzt müsste es eigentlich auch umgesetzt werden, die dänische Seite ist da viel weiter als wir. Bei uns freut man sich, wenn man das um vier Jahre verzögern kann und trotzdem das dabei rauskommt. Also, das ist für mich keine saubere Politik."
Wer sich jedoch länger mit dem pensionierten Polizisten unterhält, der spürt: Auch Ehlers ist kein glühender Verfechter des Tunnels, auch er sieht die Gefahr, dass der Tourismus zumindest auf einem Teil der Insel bedroht ist.
Info-Center in einem alten Backsteinhaus
In einem alten Backsteinhaus in Burg – der größten Stadt der Insel – betreibt Tunnelbauer Femern A/S sein Info-Center. Seit wenigen Wochen führt es Marie Rhodin. Sie stammt aus Schweden, zog im Alter von 12 Jahren nach Fehmarn:
"Meine Mutter hat meinen Stiefvater kennengelernt an Bord der TT-Line-Fähre 'Oliver Twist', die fuhr damals nach Helsingborg, wo ich geboren bin. Und daraus wurde die große Liebe. Und dann hatte er sich aber beworben als Beamter auf die Vogelfluglinie wo er dann letztendlich als Kapitän gefahren ist."
... also auf jeder Fährverbindung, die bis heute Puttgarden und Rödby verbindet. Marie Rhodin hat insgesamt 21 Jahre im Fährgeschäft gearbeitet. Nun macht sie Lobbyarbeit für ein Tunnelbauprojekt, das für die Fähren eine empfindliche Konkurrenz nach der Eröffnung wäre:
"Natürlich, als Fährmensch ist das natürlich schon komisch. Aber ich finde, das ist ein sehr interessantes Projekt. Und ich glaube, dass der Tunnel auch kommen wird. Und meinetwegen hätte es so weitergehen können mit den Fähren, ich finde Fährfahren schön. Aber ich kann auch die Gründe, die für den Tunnel sprechen, kann ich schon verstehen."
Vor allem Touristen interessieren sich
Es seien weniger die Kritiker von der Insel, sondern vor allem Touristen, die ins Info-Center kämen. Videos und großformatige Texte und Fotos zeigen, wie die Errichtung des Absenktunnels verlaufen soll. Viele Freunde von Marie Rhodin auf der Insel leben vom Tourismus. Natürlich sei das Großprojekt in den Gesprächen mit ihnen ein Thema:
"Also, es gibt sehr viele von meinen Freunden und Bekannten, die dagegen sind. Eher weniger aus meinem direkten Bekanntenkreis, die dafür sind. Und jeder, denke ich, darf seine Meinung haben und wenn man dagegen ist, finde ich das absolut in Ordnung."
Zu der Frage, ob und wie die Menschen auf Fehmarn mitgenommen werden, will sich Rhodin nicht äußern. Sie bittet um Rücksicht, da sie erst vor wenigen Wochen die Arbeit im Info-Center begonnen hat. Doch glaubt sie nicht, dass der Tunnel die Insel vollkommen verändern wird. Schließlich verlaufe schon heute die Europafernstraße E 47 quer über die Insel – und die bliebe auch nach dem vierspurigen Ausbau eine Bundesstraße – mit Tempolimit:
"Und die Menschen, die vorher nach Fehmarn gefahren sind, werden das weiterhin tun. Wenn man diese Insel liebt, kommt man weiterhin, auch wenn die Straße dann breiter ist."
Ein blaues X als Symbol der Gegener
Überall auf der Insel stößt man auf blaue Kreuze in X-Form – dem Symbol der Tunnelgegner. Sogar im Lokal einer weltberühmten US-amerikanischen Burgerkette begrüßt einen das Symbol auf einem Aufkleber an der Eingangstür. Ja, das Tunnelprojekt spalte die Insel, glaubt Gunnar Müller:
"Aber es ist definitiv nicht so, wie es in der Öffentlichkeit rauskommt. Weil diejenigen, die sich da öffentlich emotional einbringen, da wesentlich lautstarker trommeln. Und wenn ich mich da so in meinem Bekanntenkreis umsehe gibt es da denke ich eine sehr differenzierte Meinung."
Müller ist 44 Jahre alt, auf Fehmarn geboren und aufgewachsen. Er meint, die Insel erhielte im Zuge des Tunnelprojekts einen besseren Zugang zu Skandinavien aber auch eine schnellere Anbindung aufs deutsche Festland:
"Also, ich denke mal, man kann sich nicht bei einem solchen Europaprojekt irgendwie als kleine Insel in den Weg stellen, wenn man Metropolen wie Hamburg und Kopenhagen verbinden will. Und wenn man sich die Entwicklung überall anguckt, dann findet das nicht mehr über Städte statt, sondern über Achsen. Und ich denke, dass diese Region in der Summe mehr Vorteile haben wird als Nachteile. Auch wenn wir bestimmt auch ohne zurechtkämen."
Gunnar Müller ist Landwirt, im Hauptberuf führt er als Geschäftsführer zusammen mit zwei Kollegen einen Baubetrieb mit 45 Mitarbeitern - und erhofft Aufträge durch den die Querung nach Dänemark:
"Das Projekt ist so groß, da sind hiesige kleine Firmen eher nur am Rande betroffen. Aber wenn mein Wettbewerber ein volles Auftragsbuch hat, werden ja auch für mich wieder Chancen sein, in anderen Bereichen, im privaten Bereich wieder Aufträge anzunehmen."
Eine Insel als Durchgangsstation
Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Rathaus von Burg ist der Sitz der Politik und der Verwaltung von Fehmarn. Am Ende eines langen Flurs sitzt in einem kleinen etwas engen Büro ein Mann, der sich seit vielen Jahren mit dem Großprojekt beschäftigt:
"Ja, mein Name ist Jürgen Zuch, ich leite hier das Regionalmanagement Feste Fehmarnbelt- und Fehmarnsundquerung für Fehmarn und Großenbrode."
Seit Anfang Juni hat Zuch den Job, fährt jeden Tag von seinem Wohnort Großenbrode auf dem Festland 18 Kilometer hin und die gleiche Strecke noch mal zurück – fast immer mit dem Fahrrad. Zuch weiß, dass Fehmarn nicht nur geografisch, sondern auch politisch bei dem ganzen Projekt eher Durchgangspunkt denn Zentrum aller Entscheidungen ist. Und so versucht man sich im Rathaus von Burg so gut es geht zu wappnen auf das, was da auf die Insel zurollen wird. Und das wird es, da hat Zuch keinen Zweifel:
"Es geht irgendwann los mit den Baulichkeiten: Es wird wahrscheinlich zuerst der Ausbau B 207 sein, dann kommt der Schienenausbau. Irgendwann wird es wohl um 2020 oder 2021 rum mit dem Beltunnel losgehen. Und diese Bauzeit erstmal für die Region einigermaßen schadlos hinzubekommen, das ist erstmal ganz, ganz wichtig."
Im Rahmen der Fehmarnbeltquerung plant die Deutsche Bahn, rund 60 Kilometer Strecke neu zu bauen. Deswegen soll ab 2020 für mehrere Jahre der Zugverkehr zwischen der Insel und Haffkrug durch Busse ersetzt werden.
Auch die Brücke muss ersetzt werden
Am Fehmarnsund wartet derweil das nächste Projekt: Die Brücke von der Insel aufs deutsche Festland wird dem steigenden Verkehr nicht standhalten, derzeit werden unterschiedliche Optionen geprüft, um das Bauwerk zu ersetzen. All das wahrlich keine berauschende Aussicht Fehmarn, wo man so oft so schön weit blicken kann.
"Und das sind ja wirklich riesengroßen Baumaßnahmen, die viele auch mit Angst sehen, weil wir da erheblich auch von betroffen sein werden. Von den Lärmauswirkungen, von dem zusätzlichen Verkehr, von Verkehrsstaus."
Die betroffenen Kommunen müssten sehr stark kämpfen, um ihre Bedenken und Einwände gegen den Fehmarnbeltunnel deutlich zu machen, meint Zuch - und schaut auf eine Region, die weit weg liegt von der Ostsee:
"Letztes Jahr waren wir in Österreich, da wird der Brenner-Basistunnel gebaut. Dort ist die Bevölkerung mitgenommen worden, da sind die Kommunen eingebunden, da war der Tourismus eingebunden. Und das sind alles Dinge, die hier in Ostholstein absolut nicht gelaufen sind. Von den Berlinern fühlen wir uns ganz, ganz allein gelassen, ja."