Feminismus im Alltag
Emanzipation von traditionellen Rollenklischees: Dafür setzen Frauen sich auch im Alltag, in Beziehungen und Familien ein. © imago images / Ikon Images / Gary Bates via www.imago-images.de
"Bei mir gibt es keine Work-Life-Balance"
29:54 Minuten
In vielen Beziehungen ist Gleichberechtigung bei Beruf und Care-Arbeit ein ständiges Tauziehen zwischen den Partnern. Frauen haben dabei oft das Nachsehen, sagt Johanna Fröhlich-Zapata. Sie hilft dabei, aus traditionellen Rollenmustern auszubrechen.
Nicht nur in der beruflichen Arbeit sind Frauen oft nicht gleichberechtigt - allen Bestrebungen und männlicher Beteuerungen zum Trotz. Auch im familiären Alltag sieht die Therapeutin Johanna Fröhlich-Zapata die Frauen benachteiligt.
Ein Teufelskreis der Nachteile
Es ist ein Teufelskreis: Weil Männer die besser bezahlten Berufe haben, übernehmen Frauen oft die heimische Care-Arbeit und kümmern sich um Haushalt und Familie. Weil Frauen zu Hause bleiben, können sie weniger arbeiten. Und weil sie weniger arbeiten, haben sie weniger Einkommen und damit einen geringeren Rentenanspruch.
Diesen Kreislauf zu durchbrechen wünschen sich viele Frauen. „Ich habe es mit vielen starken Frauen zu tun“, sagt Fröhlich-Zapata. Als Therapeutin hilft sie ihnen dabei, in der Partnerschaft mehr Gleichberechtigung zu erlangen.
Sie selbst ist Mutter einer Tochter und teilt sich die Care-Arbeit mit ihrem Partner zu gleichen Teilen. Beide nehmen auch gleich viel Elternzeit. Neben der Arbeit eine Familie zu versorgen, ist anspruchsvoll, gibt sie selbst zu und sagt: „Eine Work-Life-Balance gibt es bei mir nicht.“
Ein familiäres Netzwerk hilft im Alltag
Doch sie hat Unterstützung. Sie lebt in Berlin in einer großen Wohnung in einer Art Familien-WG. Neben ihrem Mann und der Tochter leben ihre Mutter, ihre Zwillingsschwester und zwei Freundinnen mit in der Wohnung. Dank dieses familiären Netzwerks sei immer jemand da, der mit der Tochter mal eine Runde um den Block geht oder auf andere Weise helfen kann, erzählt Johanna Fröhlich-Zapata.