Fenster

Schöne Aussichten

Wien, Hundertwasserhaus, Österreich
Hunderwasserhaus in Wien, Österreich © imago
Von Oliver Schwesig |
Eine Objektabtrennung und ein Guckloch. Fenster begrenzen etwas und lassen auch etwas durch. Wie eine Membran. Holz, Kunststoff, Kitt, Gummilamellen, Kleber und Glas. Nüchtern betrachtet, nur ein montiertes Bauelement. Wenn man aber genauer hinschaut, ist das Fenster ein Ding, über das sich herrlich philosophieren lässt.
Der Künstler Friedensreich Hundertwasser brachte es einst auf den Punkt, was den Charakter eines Hauses ausmacht: "Die einen behaupten, Häuser bestehen aus Mauern. Ich sage, Häuser bestehen aus Fenstern." Er hat recht. Sie geben unseren Behausungen erst ihr Gesicht.
Fenster sind uns lieber als Mauern. Dieses Verhältnis kann man durchaus philosophisch sehen. Es soll im Leben offenbar besser um den hoffnungsvollen Ausblick gehen, als um eine gesicherte Begrenzung. Das Fenster, ein buchstäblicher und metaphysischer Ausblick, Literatur und Songs sprechen davon.
Wie die Wand ist auch das Fenster die Trennung zwischen Innen und Außen - eine durchlässige allerdings. Mit unterschiedlicher Bedeutung, je nachdem auf welcher Seite man steht. Schaut man hinaus, ist es eine tatsächliche "Öffnung", ein Blick ins Freie; schaut man hinein, wirkt es wie ein Schlüsselloch, wie eine Lupe, die blicken lässt, in einen wohligen vertrauten Raum. In beiden Fällen geht es um Hoffnung und Licht.

Musikalische Histörchen

Der Schweizer Hansruedi Giger wurde als HR Giger zu einer Kultfigur der fantastischen Malerei, Grafik und des Films. Seine Original-Plattencover sind gesuchte Sammlerobjekte und der von ihm ausgestatte Film "Alien" brachte ihm sogar einen Oscar in der Kategorie "Best Achievement for Visual Effects" ein. Ihn allerdings nur auf Plattencover und Film zu reduzieren, wird dem in Chur, Graubünden, geborenen Künstler nicht gerecht.
Der Schweizer Künstler H. R. Giger vor einem seiner Entwürfe.
Der Schweizer Künstler H. R. Giger war surrealistischer Maler, Bildhauer und Maskenbildner© dpa picture alliance / Robert Jaeger
Er brillierte als Bildhauer ("Zodiacbrunnen") und als Maler ebenso wie als Designer. Seine sogenannten Harkonnen-Möbel entstanden zwar für den Film "Dune", wurden dann aber in dem von ihm gegründeten Atelier für Möbelbau für kaufkräftige Kunden jenseits des Filmgeschäfts realisiert. Seine surrealistischen Visionen sind eher durch das Grauen geprägt und können bei vielen Menschen Albträume hervorrufen. Auf jeden Fall aber bewies der 2014 verstorbene Künstler: Morbidität kann sich bezahlt machen.
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Rätsel

Wenn man an "Fenster" und "Film" denkt, fällt einem gleich dieser Film ein: "Das Fenster zum Hof", der Hitchcock-Klassiker von 1954. Der Film, seine Hauptdarsteller und seine Geschichte sind so bekannt, dass man danach gar nicht fragen muss. Sie wissen auch, dass die Hauptfigur Jeff, der Fotograf, einen seiner Nachbarn des Mordes an seiner Frau verdächtigt. Schreiben Sie uns, wo genau vermutet Jeff, dass der Mörder seine Frau vergraben hat. Vielleicht erinnern Sie sich an die Szene, in der kurz vorher der Hund einer Nachbarin tot aufgefunden wurde?

Auflösung: Im Blumenbeet

Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Die Regierung Trump erfindet frei ein Massaker, um Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Aber wer hätte das ahnen sollen bei einem Präsidenten, der doch im Wahlkampf begeistert erzählt hatte, man müsse Muslime demütigen, deportieren oder gleich erschießen?
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