Weitere Informationen zu Kramp-Karrenbauers Rückzug im Liveblog.
"Das wirft kein gutes Licht auf die Partei"
17:21 Minuten
War es mangelndes politisches Geschick, fehlende Führungsstärke - oder ist Annegret Kramp-Karrenbauer über das ungeklärte Verhältnis der CDU zu AfD und Linken gestolpert? Ferda Ataman meint: Man müsse auch darüber reden, wie Frauen in der Politik behandelt würden.
Gerade einmal 14 Monate hielt sich Annegret Kramp-Karrenbauer an der Spitze der CDU, bevor sie am Montag ihren Rückzug ankündigte. Offenkundig fehlte es ihr in der Partei an Autorität, nachdem es ihr am vergangenen Donnerstag bei einer Krisensitzung in Erfurt nicht gelungen war, die thüringische CDU-Fraktion von Neuwahlen zu überzeugen.
An Spekulationen, wer Kramp-Karrenbauer an der CDU-Spitze nachfolgen könnte - die Rede ist von Friedrich Merz, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet oder Gesundheitsminister Jens Spahn - will sich die Journalistin und "Spiegel"-Kolumnistin Ferda Ataman nicht beteiligen. Sie empfiehlt der CDU, doch einmal über den Umgang mit ihren Vorsitzenden nachzudenken:
"Das ist ein bisschen die Frage der Stunde, wenn jemand so Hals über Kopf - und so fühlt es sich für mich an - hinschmeißt, dann wirft das ja erstmal kein gutes Licht auch auf die Partei selbst."
Reden müsse man auch darüber, wie Frauen in der Politik behandelt würden, so Ataman mit Blick nicht nur auf Annegret Kramp-Karrenbauer, sondern auch auf die Ex-SPD-Vorsitzende Andrea Nahles.
"AKK hat immer gesagt, bei ihr wird immer von einer Lernkurve gesprochen. Und sie hat noch nie gehört, dass man bei einem männlichen Vorsitzenden sagt: Oh Mensch, toll, der macht ja eine steile Lernkurve durch."
(uko)
Ferda Ataman ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin und lebt in Berlin. Sie ist Sprecherin der "Neuen deutschen Organisationen" und Mitbegründerin der Initiative "Neue deutsche Medienmacher*innen". Sie schreibt regelmäßig als Kolumnistin für Spiegel Online.
Das gesamte Gespräch mit Ferda Ataman können Sie hier nachhören: