Festival "Chopin und sein Europa"

Mein bester Freund

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Büste Frédéric Chopins in dessen Geburtsort Zelazowa Wola, 40 km von Warschau entfernt © Janek Skarzynski_AFP
"Chopin ist und bleibt mein bester Freund...", so empfand es der norwegische Pianist und Komponist Thomas Tellefsen. Kaum ein anderer junger Künstler stand Frédéric Chopin zeit seines Lebens so nahe - musikalisch wie persönlich. Beim Eröffnungskonzert des diesjährigen Festivals "Chopin und sein Europa" spielt ein norwegisches Orchester mit international hoch gelobten Solisten die Musik der beiden Komponisten.
Das Warschauer Festival "Chopin und sein Europa" ist vor allem auf die historische Aufführungspraxis der romantischen Musik, also der Werke Chopins und seiner Zeitgenossen, spezialisiert. Sei nunmehr neun Jahren bereichert es im Spätsommer das Musikleben der polnischen Hauptstadt.
Norwegisch-polnischer Schwerpunkt: 140. Todestag von Thomas Tellefsen
Den 140. Todestag von Thomas Tellefsen nehmen Festivalleiter Stanisław Leszczynksi und sein Team jetzt zum Anlass, einen norwegisch-polnischen Schwerpunkt beim Festival zu bilden. Einmal mehr verbindet alle Werke des Eröffnungsabends die enge Beziehung zur Volksmusik des jeweiligen Herkunftslandes.
Inspirationsquelle Volksmusik
Haben Chopin und sein Schüler Tellefsen die regionalen Tänze und Lieder Polens und Norwegens in die Konzertmusik eingeführt, setzten sich im 20.Jahrhundert polnische Musiker intensiv mit der Frage auseinander, wie sehr folkloristisch Musik noch in moderner Orchestermusik erkennbar sein dürfe. Vor allem die Musik der Bergvölker der Tatra waren sowohl für Karol Szymanowski als auch für Wojciech Kilar Inspirationsquelle, wenn sie auch nicht immer originalgetreu in den Werken der beiden auftaucht.
Krzysztof Urbański und das Trondheim Sinfonieorchester
Ideal für den norwegischen Schwerpunkt beim Festival ist es, dass das Trondheim Sinfonieorchester, eines der renommierten norwegischen Ensembles, seit vier Jahren einen jungen polnischen Chefdirigenten hat: Krzysztof Urbański. Der dynamische und für sein mitreißendes Agieren bekannte junge Musiker präsentiert in der Warschauer Philharmonie ein Programm, das typisch ist für das dem polnischen Helden Chopin gewidmete Festival.
Programmschwerpunkte: "Chopin und sein Europa"
Gleich drei Klavierkonzerte werden erklingen, zwei auf historischen Flügeln dargeboten: Dejan Lazić wird das f-Moll-Konzert von Chopin interpretieren. Der in Berlin lebende Alte-Musik-Experte Alexander Melnikov hat die Ehre, das in Polen und Norwegen geläufige, ansonsten nie zu hörende f-Moll-Konzert von Thomas Tellefsen zu spielen. Außerdem übernimmt Peter Jablonski den Solopart in der vierten Sinfonie von Karol Szymanowski, die nichts anderes ist als ein verkapptes Klavierkonzert. Der Abend endet furios mit dem Orchesterstück "Krzesany" von Wojciech Kilar. Das Festival erweist damit dem im vergangenen Jahr gestorbenen Komponisten, einem geborenen Lemberger und Wahlschlesier, die Ehre.
Festival "Chopin und sein Europa"
Eröffnungskonzert
Live aus der Nationalphilharmonie Warschau

Frédéric Chopin
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21
Thomas Tellefsen
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 15
ca. 21.00 Uhr Konzertpause, darin u.a. "Thomas Tellefsen – Chopins norwegischer Schüler" - ein Beitrag von Jan Brachmann
Karol Szymanowski
4. Sinfonie "Symphonie concertante" op. 60
Wojciech Kilar
Krzesany

Alexander Melnikov, Klavier (Tellefsen)
Peter Jablonski, Klavier (Szymanowski)
Dejan Lazić, Klavier (Chopin)
Trondheim Sinfonieorchester
Leitung: Krzysztof Urbański