Festival der "Verlierer und Autodidakten" in Venedig
Der neue Kurator der Biennale verweigert sich der olympischen Idee, die 100 besten Künstler in Venedig wie auf einer Einkaufsliste zu präsentieren. Jedes Objekt besitze eine Intensität, die schön und bewegend sei, sagt Massimiliano Gioni.
Der Kurator der 55. Kunstbiennale Venedig, Massimiliano Gioni, legt Wert darauf, dass sich die Ausstellung deutlich von einer Kunstmesse unterscheidet. Er hoffe, dass die Leute durch die Biennale gehen, ohne zu fragen, was die einzelnen Arbeiten kosten, sagte Gioni: "Ich wollte, dass diese Ausstellung größer ist als der Kunstmarkt."
Man müsse Dinge erzählen, die es wert seien, betonte der mit 39 Jahren jüngste Kurator in der Geschichte der Biennale: "Ich war es leid, Biennalen zu sehen, bei denen klar definiert ist, was ein Künstler ist – und wo man das Ganze eher als Kunst-Einkaufsliste erlebt." Über der Ausstellung mit dem Titel "Enzyklopädischer Palast" stehe die Frage: "Ist das ein Kunstwerk?"
Er habe Arbeiten von professionellen, aber auch unterschätzten Künstlern, Schriftstellern und Autodidakten versammelt, sagte Gioni. "Die Ausstellung verweigert sich der überholten Idee von Biennalen als einem Ort, an dem die 100 besten Künstler präsentiert werden, dieser olympischen Vorstellung von Gewinnern und Verlierern", so Gioni. In Venedig gehe es vielmehr "um die Verlierer, um die Autodidakten".
Er hoffe, dass die "professionellen und Outsider-Künstler" dem Publikum Wege eröffnen, die Welt zu erfahren. Das sei keine Frage der Qualität: "Ich glaube nicht einmal, dass es hier um gute oder schlechte Kunst geht." Jedes Objekt besitze eine Intensität, die schön und bewegend sei: "Wenn Kunst nur noch visuelle Unterhaltung ist, dann haben die Künstler und die gesamte Kunstwelt verloren. Kunst ist eine Frage von Leben und Tod. Für viele der hier gezeigten Künstler ist das so."
Das vollständige Gespräch mit Massimiliano Gioni können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
Links auf dradio.de:
Schafe in der Lagunenstadt - Fazit-Sondersendung von der 55. Kunstbiennale in Venedig
Man müsse Dinge erzählen, die es wert seien, betonte der mit 39 Jahren jüngste Kurator in der Geschichte der Biennale: "Ich war es leid, Biennalen zu sehen, bei denen klar definiert ist, was ein Künstler ist – und wo man das Ganze eher als Kunst-Einkaufsliste erlebt." Über der Ausstellung mit dem Titel "Enzyklopädischer Palast" stehe die Frage: "Ist das ein Kunstwerk?"
Er habe Arbeiten von professionellen, aber auch unterschätzten Künstlern, Schriftstellern und Autodidakten versammelt, sagte Gioni. "Die Ausstellung verweigert sich der überholten Idee von Biennalen als einem Ort, an dem die 100 besten Künstler präsentiert werden, dieser olympischen Vorstellung von Gewinnern und Verlierern", so Gioni. In Venedig gehe es vielmehr "um die Verlierer, um die Autodidakten".
Er hoffe, dass die "professionellen und Outsider-Künstler" dem Publikum Wege eröffnen, die Welt zu erfahren. Das sei keine Frage der Qualität: "Ich glaube nicht einmal, dass es hier um gute oder schlechte Kunst geht." Jedes Objekt besitze eine Intensität, die schön und bewegend sei: "Wenn Kunst nur noch visuelle Unterhaltung ist, dann haben die Künstler und die gesamte Kunstwelt verloren. Kunst ist eine Frage von Leben und Tod. Für viele der hier gezeigten Künstler ist das so."
Das vollständige Gespräch mit Massimiliano Gioni können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
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Schafe in der Lagunenstadt - Fazit-Sondersendung von der 55. Kunstbiennale in Venedig