Neue Klangebenen und wilde Gitarren-Soli
Zwei Highlights beim Festival Pop-Kultur zum Nachhören: Die Musiker von International Music überarbeiteten Songs ihres Debütalbums für ein Jazz-Ensemble. Und die Britin Anna Calvi erweiterte ihr aktuelles Album um wilde Gitarren-Soli.
An Selbstbewusstsein mangelt es den drei Musikern aus Essen nicht. International Music heißt die Band, ihr Debütalbum im letzten Jahr drehte sich um "Die besten Jahre", die angeblich schon vorbei seien. Es gehe um das Spiel mit verschiedenen Deutungsebenen, sagten die Musiker, als sie zu Gast im Deutschlandfunk Kultur waren.
Für das Berliner Festival Pop-Kultur haben die drei Musiker ihrem Debüt nun noch ein paar klangliche Ebenen hinzugefügt: Im Rahmen einer Auftragsarbeit haben sie Songs ihres Album in einer exklusiven Version auf die Bühne gebracht – mit Musikerinnen und Musikern der Jazz-Formation The Dorf.
Angeleitet wird die Bigband vom Saxofonisten Jan Klare. Klare habe ein Zeichensystem entwickelt, das Improvisationen auf der Bühne möglich mache, so Peter Rubel von International Music vor dem Konzert am 23. August 2019, das Deutschlandfunk Kultur in voller Länge mitgeschnitten hat.
Ein Album des Körpers, nicht des Geistes
Ein zweites Highlight des Festivals Pop-Kultur war der Auftritt von Anna Calvi. Ihr aktuelles Album "Hunter" begleitet ein queeres Manifest. Es handele sich um ein Album des Körpers, nicht des Geistes, bekräftigte die britische Musikerin kurz vor dem Konzert. Auf der Bühne äußerte sich dies in wilden Gitarren-Soli und einer expressiven Performance.
Weiter sagte Calvi: "Es geht darum, Kunst zu machen, die aufrichtig ist. Etwas, das gleichzeitig wunderschön und furchtbar hässlich sein kann. Etwas, das die Leute mitnimmt, sie mit einem Ton aus ihrem Alltag rausholt. Diese Art von Musik liebe ich. Und wenn ich also eine Agenda hätte, dann wäre es, dass ich das mit meiner Musik versuchen möchte."
Auch Anna Calvis Konzert vom 21. August stellt Deutschlandfunk Kultur hier in voller Länge zum Nachhören bereit.