Festival "Spannungen" aus dem RWE Kraftwerk Heimbach

Kammermusik zwischen Turbinen

Das weiße, historische Gebäude, das einer Kirche mit Turm gleicht, spiegelt sich im Flusswasser.
Bevor die Musiker hier spielen können, helfen viele Hände, den historischen Turbinen-Raum in einen bespielbaren Konzertort zu verwandeln. © Imago / Schüler / Eibner
Moderation: Maja Ellmenreich |
Wenn sich Freunde mit Freunden treffen, gemeinsam proben, musizieren und das Publikum einbeziehen, dann ist man in Heimbach. Der Freundeskreis um Pianist Last Vogt bietet beim "Spannungen"-Festival beste Kammermusik - diesmal von Beethoven und Schumann.
Wo sonst lärmende Turbinen Strom aus Wasserkraft gewannen, erklingt seit Juni 1998 Kammermusik vom Feinsten. Das historische Jugendstilkraftwerk im Eifelstädtchen Heimbach wird seitdem im Sommer zum Konzertsaal für das Kammermusikfest „Spannungen“.
Naturliebhaberinnen, Motorradfahrer und Kammermusikfreunde kennen Heimbach in der Eifel. Der kleine Ort unweit des Rursees, ungefähr zwischen Köln und Aachen gelegen, lockt alljährlich im Juni namhafte Musikerinnen und Musiker und ihr Publikum an.

Ein Festival für und mit Freunden

Der Pianist Lars Vogt, der im nahe gelegenen Düren geboren und aufgewachsen ist, hat sich inmitten von Wasser, Wald und Bergen einen Traum erfüllt: sein eigenes Kammermusikfest.
Dort gestaltet er mit seinen Musikerfreundinnen und -freunden ein gut anderthalbwöchiges Programm ganz nach dem eigenen Geschmack: Selten Gespieltes trifft auf Bekanntes, Neues auf Klassiker der Musikgeschichte. Der Titel „Spannungen“ bezieht sich also aufs Programm und den besonderen Konzertort.

Liebeserklärungen

Nach zwei „Spannungen“-Jahrgängen ohne Publikum sind die Stuhlreihen im Wasserkraftwerk 2022 wieder besetzt. Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Liebe“ und spiegelt sich in den Konzertprogrammen auf ganz unterschiedliche Art und Weise wider: Werke, die aus Liebe zum eigenen Instrument komponiert wurden, Stücke, die der Geliebten gewidmet sind, Kompositionen, die von Liebe und Leidenschaft erzählen.
Dabei ist die Freude über die Wiederbegegnung mit den Kammermusikliebhabern riesengroß. Endlich sind wieder alle gemeinsam in der Turbinenhalle des Wasserkraftwerkes.

Ludwig van Beethoven
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur, op. 1 Nr. 1

Imogen Cooper, Klavier
Alissa Margulis, Violine
Tanja Tetzlaff, Violoncello

Sergej Prokofjew
Ausschnitte aus „Romeo und Julia“
(bearbeitet für Violine und Klavier)
Introduction – Julia – Tanz der Ritter – Balkonszene – Mercutio – Kampf und Tybalts Tod

Alissa Margulis, Violine
Kiveli Dörken, Klavier

Pausengespräch mit Cellistin Tanja Tetzlaff

Robert Schumann
Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur, op. 41 Nr. 1

Christian Tetzlaff, Violine
Antje Weithaas, Violine
Barbara Buntrock, Viola
Tanja Tetzlaff, Violoncello

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