"Wir ignorieren nicht den Zeitgeist"
Jedes Jahr zieht es Zehntausende zu Welt- und Folkmusik ins thüringische Rudolstadt. "Wir rennen nicht dem Zeitgeist hinterher, aber wir ignorieren ihn auch nicht", sagt der künstlerische Leiter Bernhard Hanneken über das TFF.
Natürlich müsse ein Festival seine Identität bewahren, sagt Hanneken. Andererseits solle neues Publikum angezogen werden: "Es kann ja nicht sein, dass neben den Machern auch das Publikum so langsam ins Rentenalter kommt und dann vielleicht im Grab versinkt." Grund zur Sorge hat Hanneken indes nicht - mit "sanften Anpassungen" sei es gelungen, jüngere Fans für das Festival zu gewinnen, die es "gut und cool und interessant" fänden.
June Tabor ließ sich 20 Jahre lang bitten
So steht diesmal Judith Holofernes auf der Bühne, auch wenn die ehemalige Frontfrau der Band "Wir sind Helden" eher aus der Popmusik kommt. Um manche Stars muss sich Hanneken durchaus hartnäckig bemühen. Die 66 Jahre alte britische Jazz- und Folksängerin June Tabor ließ sich rund 20 Jahre lang bitten, bis sie endlich zusagte.
Vier Tage ausspannen und Musik hören
Dass jedes Jahr Abertausende nach Rudolstadt kommen, liegt nach Hannekens Meinung an der besonderen Atmosphäre: "Viele Leute haben mittlerweile Rudolstadt entdeckt als ein Festival, zu dem sie im Sommer reisen, um Freunde zu treffen, um vier Tage auszuspannen und dazu auch noch wunderbare Musik zu hören."
Das TFF läuft noch bis Sonntag.