Festnahmen nach Gebäudekatastrophe in Bangladesch
Nach dem Einsturz einer Fabrik in Bangladesch hat die Polizei zwei Textilmanager und zwei Ingenieure festgenommen. Den Managern droht eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung. Sie sollen die Angestellten zur Arbeit gezwungen haben, obwohl Risse im Gebäude zu sehen waren.
Gestern Abend erst hatte Bangladeschs Premierministerin gelobt, die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen. Nun gibt es erste Festnahmen. Es handelt sich - Polizeiangaben zufolge - um Männer, die Textilfabriken in dem eingestürzten Gebäude betrieben. In Bangladesh ist mittlerweile Filmmaterial des achtstöckigen Hauses vom Mittwoch aufgetaucht: Das zeigt eindeutig Risse in den Wänden, Beton, der auf die Erde gerieselt ist.
Das Filmmaterial zeigt auch: Polizisten, die die Schäden besichtigen. Für Kritiker ist klar: der schlimmste Industrieunfall in der Geschichte des Landes hätte verhindert werden können. Doch den Warnungen, das Gebäude räumen zu lassen, seien die Verantwortlichen nicht nachgekommen.
Die Verzweiflung ist unbeschreiblich: Noch immer werden Hunderte Menschen vermisst. Familien stehen mit Fotos ihrer Angehörigen in der Nähe des Unglücksortes, beknien die Rettungskräfte, doch bitte weiter zu suchen:
"Ich möchte meine Schwester zurückhaben, tot oder lebendig, bitte helft mir, fleht diese Frau."
Nach dem Einsturz des achtstöckigen Gebäudes sind Rettungskräfte auch weiterhin bemüht, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Und es geschehen Wunder: Obwohl die Katastrophe bereits am Mittwoch passiert war, konnten auch heute wieder mehrere Menschen lebendig geborgen werden. Helfer versuchen, durch Löcher in den Gebäuderesten die darunter Verschütteten mit Wasser und Sauerstoff zu versorgen:
"Wir versuchen in erster Linie Menschen zu retten, die noch am Leben sind. Aber wir suchen natürlich auch nach den Toten."
Erklärt der Chef der Rettungsoperation. Weiterhin werden Hunderte Menschen vermisst. Es ist es ein Wettlauf gegen die Zeit geworden: Helfer tragen mittlerweile einen Mundschutz und benutzen Sprays, um den Verwesungsgeruch, der eingesetzt hat, ertragen zu können. Aber sie machen weiter. In die Trauer mischt sich immer mehr Wut.
Tausende Textilarbeiter strömten gestern auf die Straßen von Bangladeschs Hauptstadt. Einige von ihnen mit Schlagstöcken und Steinen bewaffnet. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Doch was gewalttätig und friedlich Demonstrierende eint, ist der Ärger: darüber, dass es so etwas wie Sicherheit für sie am Arbeitsplatz nicht gibt. Die Wut auf die Fabrikbesitzer ist riesig, sie richtet sich aber auch gegen deren Auftraggeber: Keiner sollte nach dieser Katastrophe ungeschoren davon kommen, fordern die Protestierenden. Bangladesh ist der zweit-größte Textil-Exporteur weltweit, 60 Prozent der Lieferungen gehen nach Europa.
Es ist nicht das erste Mal, dass Forderungen laut werden, auch die westlichen Auftraggeber müssten endlich auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards achten: Im November vergangenen Jahres kamen bei einem verheerenden Brand in einer Fabrik, ebenfalls in der Hauptstadt Dhaka, mehr als hundert Menschen ums Leben. Jedes Mal gebe es nach solchen Katastrophen viele Diskussionen und Zusagen - doch im Grunde ändere sich nichts, beklagen Kritiker.
Das Filmmaterial zeigt auch: Polizisten, die die Schäden besichtigen. Für Kritiker ist klar: der schlimmste Industrieunfall in der Geschichte des Landes hätte verhindert werden können. Doch den Warnungen, das Gebäude räumen zu lassen, seien die Verantwortlichen nicht nachgekommen.
Die Verzweiflung ist unbeschreiblich: Noch immer werden Hunderte Menschen vermisst. Familien stehen mit Fotos ihrer Angehörigen in der Nähe des Unglücksortes, beknien die Rettungskräfte, doch bitte weiter zu suchen:
"Ich möchte meine Schwester zurückhaben, tot oder lebendig, bitte helft mir, fleht diese Frau."
Nach dem Einsturz des achtstöckigen Gebäudes sind Rettungskräfte auch weiterhin bemüht, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Und es geschehen Wunder: Obwohl die Katastrophe bereits am Mittwoch passiert war, konnten auch heute wieder mehrere Menschen lebendig geborgen werden. Helfer versuchen, durch Löcher in den Gebäuderesten die darunter Verschütteten mit Wasser und Sauerstoff zu versorgen:
"Wir versuchen in erster Linie Menschen zu retten, die noch am Leben sind. Aber wir suchen natürlich auch nach den Toten."
Erklärt der Chef der Rettungsoperation. Weiterhin werden Hunderte Menschen vermisst. Es ist es ein Wettlauf gegen die Zeit geworden: Helfer tragen mittlerweile einen Mundschutz und benutzen Sprays, um den Verwesungsgeruch, der eingesetzt hat, ertragen zu können. Aber sie machen weiter. In die Trauer mischt sich immer mehr Wut.
Tausende Textilarbeiter strömten gestern auf die Straßen von Bangladeschs Hauptstadt. Einige von ihnen mit Schlagstöcken und Steinen bewaffnet. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Doch was gewalttätig und friedlich Demonstrierende eint, ist der Ärger: darüber, dass es so etwas wie Sicherheit für sie am Arbeitsplatz nicht gibt. Die Wut auf die Fabrikbesitzer ist riesig, sie richtet sich aber auch gegen deren Auftraggeber: Keiner sollte nach dieser Katastrophe ungeschoren davon kommen, fordern die Protestierenden. Bangladesh ist der zweit-größte Textil-Exporteur weltweit, 60 Prozent der Lieferungen gehen nach Europa.
Es ist nicht das erste Mal, dass Forderungen laut werden, auch die westlichen Auftraggeber müssten endlich auf die Einhaltung von Sicherheitsstandards achten: Im November vergangenen Jahres kamen bei einem verheerenden Brand in einer Fabrik, ebenfalls in der Hauptstadt Dhaka, mehr als hundert Menschen ums Leben. Jedes Mal gebe es nach solchen Katastrophen viele Diskussionen und Zusagen - doch im Grunde ändere sich nichts, beklagen Kritiker.