Liebesgeschichten aus ungewöhnlichen Perspektiven
12:48 Minuten

Sie sind eine Institution im deutschen Hip-Hop: die Hamburger Truppe Fettes Brot. Drei Künstler stecken dahinter: Dokter Renz, König Boris und Björn Beton. Seit über 25 Jahren mischen sie die Charts auf, gerade erscheint ihr neuntes Album "Lovestory".
Mit etlichen Hits wie "Jein" oder "Nordisch by Nature" haben "Fettes Brot" in den 90ern deutsche Hip-Hop-Geschichte geschrieben. Ihre Alben sind regelmäßig und seit über 25 Jahren oben in den Charts zu finden. Das neue Album "Lovestory" fängt auch dieses Mal in bester Fettes Brot-Manier witzig den Zeitgeist ein. Es geht um weggewischte Tinder-Dates, die Zerrissenheit eines Menschen, dessen Partner plötzlich politisch nach rechts driftet, Narzissmus im Internet und die große Liebe. Folgerichtig haben sie ihr Album "Lovestory" genannt. Doktor Benz, König Boris und Björn Beton stehen Rede und Antwort zum neuen Album.
Akzeptiere Dich
Einer der neuen Songs heißt "Ich liebe mich". Was im ersten Moment nach einer Narziss-Satire klingt, ist in Wirklichkeit ein Plädoyer für ernst gemeinte Selbstliebe. "Ja das stimmt! Es geht um das Akzeptieren des eigenen Ichs, der eigenen Fehlerhaftigkeit, ja Unvollkommenheit und darauf ein augenzwinkernder Blick auf 30-jährige Rapper, die damit immer noch zu tun haben. Nicht nur Teenager", mein Doktor Benz. Das komplette Leben würde inzwischen nur noch auf Selfie-Fähigkeit überprüft. Auch sie drei wären nicht davon befreit, ihr Leben in den schillerndsten Farben zu malen, aber dass allein das Leben bestimme, das könne nicht gut sein.
Liebesgeschichten mal nicht klassisch
Auf ihrem Album erzählten sie ausschließlich Liebesgeschichten – aber eben nicht im klassischen Sinne, so die Band. Das Thema Liebe wollten die Drei aus ungewöhnlichen Perspektiven betrachten. Klar sei Liebe im Pop ein großes Thema, aber sie wollten eben Liebesgeschichten erzählen, die so noch niemand geschrieben hätte.
Dabei war die Idee nicht gleich im ersten Moment da, ein monothematisches Album zu machen. Doch die Liebeslieder hätten ihnen einfach am besten gefallen – und so entstand peu à peu das Album um ein einziges Thema. "Wir hatten immer Sehnsucht nach einem roten Faden – und so gut wie jetzt hat das noch nie funktioniert. Und das macht auch Freude."
(cdr)