Die Feinde von Franziskus
Die Welt liebt ihn, aber im Vatikan hat Papst Franziskus Feinde, auch auf deutscher Seite. Christiane Florin, Redakteurin der Zeit-Beilage "Christ und Welt", berichtet über die neuen Fronten hinter den Kirchenmauern.
Längst nicht alle sind vom neuen Führungsstil, den Papst Franziskus in der katholischen Kirche lebt, begeistert. Es gebe viele Kardinäle und Mitarbeiter der Kurie, die zumindest stark "irritiert" seien, sagt Zeit-Redakteurin Christiane Florin im Feuilletonpressegespräch. Unzufrieden seien alle, die vom "bisherigen System" profitiert hätten.
Die katholische Kirche sei in Wirklichkeit eben "nicht nur dieses prunkvolle Gold-und-Edelstein-System" gewesen, sondern auch ein "System der Angst". Laut Florin gab es viele Männer in der Kirche, die sich ihre Karriere damit sicherten, dass sie andere beim Vatikan denunzierten, wenn sie der Meinung waren, dass diese nicht die reine Lehre vertraten.
Christiane Florin: "Und das waren eben oft Leute, die einen direkten Draht nach Rom hatten und gesagt haben 'Hier, der glaubt nicht richtig' und 'Der macht die Kniebeugen an der falschen Stelle' oder 'Der macht überhaupt keine Kniebeuge' und 'Der hat bei dem studiert und das ist aber doch ein Rebell' und so weiter."
Sehr viele Lebensläufe in der Kirche seien auf diese Weise in der Kirche kaputt gemacht worden.