Die Top 5 des Arthouse-Kinos
Gleich zwei Filme, in denen Michael Fassbender die Hauptrolle spielt, haben es unter die fünf beliebtesten Arthouse-Werke geschafft. Aber nicht nur "Macbeth" und "Steve Jobs" ziehen Publikum an, auch Woody Allen hat mit "Irrational Man" wieder einen Treffer gelandet.
Platz 5: "Macbeth" von Justin Kurzel
Platz 3: "Steve Jobs" von Danny Boyle
Das Spiel von Michael Fassbender - im Lauten, im Leisen, wie im Lauernden - schreitet immer über eine Grenze hinweg. Auch jetzt als blutrünstig-wahnsinniger, shakespearscher König in Macbeth oder als Apple-Boss Jobs zwischen Genie, Visionär und Tyrann. Nur braucht der inzwischen 38-Jährige nicht Nacktheit oder Blut, Schweiß und Tränen, um diese ganz bestimmte Energie auszuströmen, die immer irritierend, verstörend, gefährlich wirkt. Wo man immer den Eindruck hat, als ob eine innere Spannung kurz davor ist zu reißen.
Platz 3: "Steve Jobs" von Danny Boyle
Das Spiel von Michael Fassbender - im Lauten, im Leisen, wie im Lauernden - schreitet immer über eine Grenze hinweg. Auch jetzt als blutrünstig-wahnsinniger, shakespearscher König in Macbeth oder als Apple-Boss Jobs zwischen Genie, Visionär und Tyrann. Nur braucht der inzwischen 38-Jährige nicht Nacktheit oder Blut, Schweiß und Tränen, um diese ganz bestimmte Energie auszuströmen, die immer irritierend, verstörend, gefährlich wirkt. Wo man immer den Eindruck hat, als ob eine innere Spannung kurz davor ist zu reißen.
Michael Fassbender zu seiner Arbeit am "Macbeth", aber es könnte genauso gut eine Beschreibung zu "Steve Jobs" sein: gut vorbereitet sein und jeden Tag dafür Sorge zu tragen, dass man "uncovered" ist, also: enthüllt, freigelegt, nicht abgesichert, offen. Man kann´s auch so sehen: Michael Fassbender zeigt Figuren in einer Realität, die zu dünn scheint, als dass ihr Boden uns unbeschadet tragen könnte. Und Dämonen sind bei diesen Figuren ihnen wie selbstverständlich immer mit an Bord. Das erzeugt beim Zusehen nicht selten enorme Angstlust.
Platz 4: "Die Schüler der Madame Anne" von Marie-Castille Mention-Schaar
Lehrerin motiviert Schüler mit Migrationshintergrund in einem Pariser Banlieue. Das schafft sie. Kinomärchen. Aber natürlich ist es unmöglich, diesen Film in diesen Tagen losgelöst zu sehen von den Ereignissen in Paris. Alex Rühle hat jetzt Michel Wieviorka interviewt. Einige der Attentäter kommen einmal mehr aus der Pariser Banlieue; warum radikalisieren sich da so viele Jugendliche, fragt der Süddeutsche-Zeitung-Mann den Soziologen. 'Ich kann nichts über die Attentäter sagen, antwortet Fundamentalismus-Experte Michel Wieviorka, aber viel über die Banlieues als katastrophal gescheitertes Projekt. Sie waren anfangs florierende Arbeiterviertel. Doch die aufstrebende Arbeiter- und Mittelklasse zog weg. Nur die Verlierer sind geblieben.' Bemerkt Michel Wieviorka. Angesichts solch komplexer Realität wird deutlich, wie sehr die Figuren im Feelgood-Movie "Die Schüler der Madame Anne" - dieser französischen Variante des "Clubs der toten Dichter" - aus Klischee und Pathos gebaut sind. Und gut gemeint macht nun mal eben noch keinen guten Film.
Platz 2: "Er ist wieder da von David Wnendt
Hitler als Wiedergänger, 70 Jahre danach, der auf die Menschen hier, heute, in den Fußgängerzonen und Talkshows trifft, Medienereignis, die Standard-Metapher dazu: "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch!" Ist es aber nun ein gutes oder ein unheimliches Zeichen, dass David Wnendts Film sich seit Wochen sowohl in den Arthouse- wie in den Mainstream-Charts hält? Ein merkwürdig ambivalentes Gefühl löst das aus. Diese Geschichte ist nicht ganz geheuer.
Platz 1: "Irrational Man" von Woody Allen
Woody Allens neuer Film über einen Philosophieprofessor - Joaquin Phoenix - mit Lebens- und Lustproblemen, was durchaus wörtlich, körperlich, unter der Gürtellinie gemeint ist, der sich mit einem Mord zurück ins Lebens katapultiert, der Film plätschert dahin. Aber so sicher wie das Amen in der Kirche gibt´s nächstes Jahre den "neuen Woody Allen". Vielleicht dann wieder so gut wie "Match Point" oder "Jasmine". Die Hoffnung stirbt im Kino generell und bei Woody Allen zuletzt.