Er baute James Bonds Welten

"Die Wirklichkeit finde ich langweilig", hat Ken Adams gesagt und immer wieder eine neue geschaffen. Er war der geniale Ausstatter in legendären James-Bond-Filmen. Nun ist er mit 95 Jahren gestorben.
Ohne ihn hätte James Bonds Aston Martin keinen Schleudersitz, keine elektrisch drehbaren Nummernschilder und keinen ausfahrbaren Reifenschlitzer. Es gebe auch keinen verschiebbaren Vulkankratersee wie in "Man lebt nur zweimal" und nicht die Laserstrahlmaschine aus "Goldfinger".

Modell eines Filmsets von Ken Adam, zu sehen in der Retrospektive "Bigger than Life" in der Deutschen Kinemathek Berlin.© picture alliance / dpa / Maurizio Gambarini
Bis 1979 war Ken Adam für das Production-Design der James-Bond-Reihe verantwortlich. Er arbeitete aber auch mit Regisseur Stanley Kubrick für den Klassiker "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" von 1964. Mehr als 80 Film-Produktionen trugen seine Handschrift.
Ein begabter Zeichner
Der Filmdesigner Ken Adams entwarf seine Welten mit Stift und Papier und ließ sie dann nachbauen. Von digitalen Arbeitsweisen hielt er nichts.
Adam wurde 1921 als Klaus Hugo Adam in Berlin geboren. Sein jüdischer Vater besaß ein Sport- und Modegeschäft, außerdem stattete er Filme aus. 1934 floh die Familie nach London, wo Ken Adam sein Leben verbrachte.
2003 wurde er von der Queen zum Ritter geschlagen. Filmgeschichte schrieb er auch mit zwei Oscars, die er bekam.
Am Donnerstag ist Ken Adam in seinem Haus in der britischen Hauptstadt gestorben. Er hinterlässt seine Frau Maria Letizia.

Der Filmausstatter und Designer Ken Adam, hier im Oktober 2002 in seiner Ausstellung "Ken Adam - Visionäre Filmwelten" im Martin-Gropius-Bau in Berlin© picture-alliance / ZB