"Unser Film wird jetzt von der Wirklichkeit eingeholt"
Der Film "Volt" soll in der Zukunft spielen. Doch nun habe die Realität ihn bald eingeholt, sagt Regisseur Tarek Ehlail. Er spielt in einer Transitzone, in der Flüchtlinge ausharren, die nicht nach Deutschland einreisen dürfen. Er läuft auf Arte.
Polizisten, die in einer Transitzone hart gegen Geflüchtete vorgehen; eine Gesellschaft, die sich gegen Not und Armut abschottet und dabei die eigenen Werte über Bord wirft. Das zeigt der Film "Volt" von dem deutschen Regisseur Tarek Ehlail, der am Donnerstag auf Arte gezeigt wird.
Als er 2015 den Film gedreht habe, habe er einen unbestimmten Ort in der nahen Zukunft zeigen wollen, sagt Ehlail im Deutschlandfunk Kultur. Den Begriff "Transitzone" habe er als Kunstbegriff im Film etabliert. "Er war für mich damals Teil einer dystopischen Fantasie." Er sei überrascht, wie sehr die Realität den Film eingeholt habe, betont Ehlail.
Die Dimension der Verrohung und Entmenschlichung, die heute herrsche, sei eigentlich in keinem Film mehr zu beschreiben. Würde er sich noch einmal filmisch mit einer Zukunftsvision befassen, würde er gerne eine Utopie drehen. "Ein positives Lösungsangebot, in dem alle Menschen gleich behandelt werden, wo es allen besser gehen könnte", sagt Ehlail. Allerdings habe er auch noch keine Idee, wie diese Utopie konkret aussehen könnte.
(ske)