The Voices
Regie: Marjanne Satrapi; 107 Minuten; mit u.a.Ryan Reynolds, Anna Kendrick, Jacki Weaver, Gemma Arterton
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Knallbunter Horror
Eigentlich ist die iranische Regisseurin Marjanne Satrapi für feinfühlige Adaptionen wie "Persepolis" bekannt. Umso mutiger, dass sie sich mit "The Voices" auf das Genre der Horror-Komödie rund um einen schizophrenen Mörder eingelassen hat.
Jerry, ein unauffälliger Fabrikarbeiter hört Stimmen. Seine Katze spricht zu ihm und sein Hund auch. Doch das tun sie erst, seitdem Jerry seine Tabletten abgesetzt hat. Er ist schizophren, ein kleiner Junge im Körper eines erwachsenen Mannes, der den Drang hat zu töten. Vor allem die Katzenstimme zwingt ihn, seine Mitarbeiterinnen umzubringen, der Hund hingegen mimt das gute Gewissen. Doch es siegt die Katze und schon landen abgehackte Köpfe in Jerrys Kühlschrank, bis die Kollegen ihm langsam auf die Schliche kommen.
Ein Gag nach dem anderen
Wer jetzt meint, "The Voices" wäre ein klassischer Horrorfilm, der wird schon in den ersten Minuten eines Besseren belehrt. Die Farbpalette ist knallbunt, es gibt einen Gag nach dem anderen, es gibt Tanzeinlagen mit Leichenteilen und zotige Sprüche von der Katze. Nichts weist darauf hin, dass diese Horror-Komödie von der iranischen Regisseurin Marjane Satrapi stammt, die ja bisher durch die sehr feinfühligen Adaptionen ihrer Comics "Persepolis" oder "Huhn mit Pflaumen" bekannt worden ist.
Kritiker sprühen Hass
Und vielleicht ist das der größte Schock, den er auslöst. Aber ist das schlecht? Den unverständlichen Hass, der sich bei der Kritik über diesen Filmspaß ausgießt, kann man sich nur damit erklären, dass Satrapi sich nicht gerne in Schubladen stecken lässt. Und wenn sie eine Horrorkomödie drehen will – mit sprechenden Tieren und Socken (ja, Socken!) – dann macht sie das. Es gehört viel Mut dazu, sich aus der eigenen Komfortzone heraus zu bewegen. Ob wir mit dieser neuen Richtung einverstanden sind ist zum Glück nicht Satrapis Problem.