Der "Prix Louis Delluc" ist – neben dem französischen "Oscar", dem "Cesar"- der bedeutendste französische Filmpreis, der für "besondere künstlerische Aspekte" vergeben wird.

Seit dem Jahr 2000 gibt es auch die Kategorie "Bestes Erstlingswerk". Im Vorjahr erhielt der 34-jährige Thomas Cailley für seinen beim Cannes-Festival erstmals präsentierten Debütfilm "Les Combattants", also "Die Kämpfer", den "Prix Louis Delluc". Zudem wurde der jetzt bei uns anlaufende hervorragende Streifen auch mit dem "Cesar" für das "Beste Debüt" prämiert.

Schon mit seiner ironischen Ankündigung, sein Film sei eine Mischung aus "Casablanca" und "Rambo", war für genügend Neugier gesorgt.

Wir befinden uns in Aquitanien, in einem kleinen Ort, an der südfranzösischen Atlantikküste: Arnaud und Madeleine können unterschiedlicher nicht sein. Er ein eher ruhiger 18-jähriger Bursche, der sich mit seinem Bruder bemüht, nach dem Tod des Vaters die kleine Tischlerei am Laufen zu halten. Sie, die Makroökonomie studiert hat, ein weiblicher Tornado. Für sie ist der kommende Weltuntergang nicht mehr aufzuhalten. Demzufolge will sie "vorbereitet" sein. In Physis und Timing. Meldet sich für ein militärisches "Schnupper-Camp" an. Und er folgt "der Kratzbürste". Es fliegen die Fetzen. Romeo und Julia auf Hardcore. Bis sie sich bei einer nächtlichen Geländeübung absetzen. Um Wildnis "pur" zu erleben. Um etwas zu suchen, von dem sie nicht wissen, was.

Sie werden zu Verbündeten, als es um ihre Partnerschaft und ums Überleben geht. Zwei für uns wunderbar unverbrauchte Gesichter in den Hauptrollen. Ihnen zu begegnen, ihnen zu folgen, von ihnen zu erfahren, bedeutet, einer ungemein erfrischenden, unkonventionellen, sehr humorig-menschelnden, einfühlsamen Komödie beizuwohnen.

"Liebe auf den ersten Schlag"
Regie: Thomas Cailley
Darsteller: Kévin Azais, Adèle Haenel
98 Minuten