Filme der Woche

Sinnloses Sinn-Movie

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Eine Szene des Films "The Zero Theorem" zeigt die introvertierte Hauptfigur Qohen Leth, gespielt von Christoph Waltz, im eigenen Haus. © picture alliance / dpa / Concorde Filmverleih GmbH
Von Hans-Ulrich Pönack |
Terry Gilliam ist Mitbegründer der Komiker-Anarchos Monty Python und er ist Regisseur von Filmen wie "Brazil" oder "12 Monkeys". Auch sein neues Werk "The Zero Theorem" ist bunt und abgedreht, doch die Story überzeugt nicht.
Sein Handwerk besitzt filmisches Kult-Gewicht: Am letzten Sonnabend, den 22. November 2014, ist der amerikanische Mitbegründer der britischen Komiker-Anarchos Monty Python Terrry Gilliam 74 Jahre alt geworden. Sein filmisches Oeuvre umfasst so bedeutsame Fantasy- und kluge Fiction-Werke wie "Time Bandits" (1981); "Brazil" (1985); "König der Fischer" (1991); "12 Monkeys" (1995).
Leider überzeugt seine neueste, bereits 2012 an 37 Drehtagen in Rumänien gedrehte Phantasie nicht. Wir befinden uns einmal mehr im "unangenehmen Übermorgen". Wo das Computer-Genie Qohen Leth (Christoph Waltz) in häuslicher Arbeit, das heißt in der Ruine einer rausgebrannten Kirche, für einen Konzern (und dessen Bildschirm-Boss Matt Damon) forscht: nach dem Sinn des Lebens, ausgedrückt über eine mathematische Formel, die "The Zero Theorem" lautet.

Zugleich wartet dieser glatzköpfige Einsiedler seit langem auf den Anruf. Der ihm "Erleuchtung" bringen soll in Sachen Existenz und Sinn. Allerdings scheint dies den Mächtigen dieses George Orwell-Imperiums ("1984") nicht unbedingt zu gefallen, weshalb er fortwährend von "Eindringlingen" gestört wird. Doch solange nicht "der Anruf" erfolgt, setzt er seine Netz-Arbeit fort. So jedenfalls kann man den Film interpretieren.

Oder gibt es da noch völlig andere Lesarten? Terry Gilliam und sein Autor Pat Rushin stiften ungeklärte Unruhe in vielen bunten Facetten, also mit schrägem Dekor, abgedrehten Figuren und schrillen Lärm-Exzessen. Den visuellen Ausuferungen stehen viele Fragezeichen entgegen. Was nicht unbedingt zu Magie und Reiz, sondern zu viel surrealer Langeweile führt und zu erheblichem Desinteresse führt. Der Film ist emotional beliebig. Was soll die Story? - Sie verpufft zu einer philosophischen Nonsens-Leere. Da waren die Monty Python mit "Der Sinn des Lebens" bereits 1983 sehr viel origineller und grotesker. Terry Gilliam hat mit "The Zero Theorem" leider ein sinnloses Sinn-Movie abgeliefert.

"The Zero Theorem" von Terry Gilliam - GB/Fr/Rumänien 2012; Drehbuch: Pat Rushin; Kamera: Nicola Pecorini; Musik: George Fenton; 107 Minuten

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