The Danish Girl
USA/GB/D 2015, 120 Minuten
Regie: Tom Hooper
Darsteller: Eddie Redmayne, Alicia Wikander
Transgenderproblematik in Hochglanzästhetik
Die Geschichte von Lili Elbe, die 1882 als Mann in Dänemark geboren wurde und an den Folgen einer Geschlechtsumwandlung 1931 in Dresden starb, ist guter Kinostoff. Tom Hooper inszeniert sie als eine Mischung aus Ehe- und Eifersuchtsdrama und Sittengemälde - doch ohne nachhaltige Wirkung.
Es ist das Paradebeispiel für einen politisch korrekten Film, der die neue Offenheit Hollywoods im Umgang mit neuen Formen der Sexualität, Transgender und Intersexualität belegen soll und im Gewand eines gut gespielten, aber formal konservativen Kostümdramas daher kommt. Die Geschichte von Lili Elbe, die 1882 als Mann in Dänemark geboren wurde und an den Folgen einer Geschlechtsumwandlung 1931 in Dresden starb, ist ein guter Kinostoff.
Die Verfilmung von Tom Hooper ("The Kings Speech") basiert auf dem Beststeller "The Danish Girl" und kann mit Oscarpreisträger Eddie Redmayne und der wunderschönen Alicia Wikander aufwarten, die ebenso wie der Belgier Matthias Schoenaerts und der Deutsche Sebastian Koch zur Zeit zu den angesagten Schauspielern gehören, die man gerne auf der großen Leinwand sieht.
Der Film ist nett anzuschauen, hinterlässt aber kaum nachhaltige Wirkung
Im Mittelpunkt steht das Künstlerehepaar Gerda und Einar Wegener. Beide sind Maler. Er erfolgreich, sie nicht. Bis eines Tages das weibliche Model ausfällt und Gerda ihrem Mann Einar Frauenkleider anzieht und ihn Lili nennt ...
Tom Hooper inszeniert diese Geschichte als eine Mischung aus Ehe- und Eifersuchtsdrama und Sittengemälde. Das ist durchaus nett anzuschauen, aber hinterlässt kaum nachhaltige Wirkung. Bei aller Liberalität und Offenheit hat man entscheidende, historische Details vereinfacht. So wird die Bisexualität von Gerda nicht thematisiert und es bleibt der Mehrheitsblick von Heterosexuellen.
Hinzu kommen weitere, kommerzielle Zwänge. Die amerikanisch-britisch-deutsche Co-Produktion ist im Original hauptsächlich auf Englisch, um den Weltmarkt zu bedienen. Dabei wird einmal mehr die Sprachenvielfalt Europas unterschlagen, die dann auch im Ergebnis zu einer betulichen Uniformisierung führt. Aus dieser Geschichte hätte ein inspirierterer Filmemacher mehr heraus holen können.