Matthias Hanselmann hat mit Stanislaw Mucha gesprochen. Zu hören in der Sendung "Im Gespräch", am Donnerstag, 19.3.2015, ab 9.07 Uhr im Deutschlandradio Kultur.
Was haben Sie am Schwarzen Meer entdeckt?
Für seine Dokumentation "Tristia" hat der polnische Regisseur Stanislaw Mucha alle Anrainerländer des Schwarzen Meers durchquert - trotz vieler Mühen und Schikanen. Wir wollen von ihm wissen, was ihn dazu bewogen hat.
Es war die Erinnerung an einen Geruch seiner Kindheit, den Stanislaw Mucha bewegte, einen Film am Schwarzen Meer zu drehen: Schlamm mit dem "Duft" von Schiffsöl befand sich in Dosen, die seine Großmutter von ihren Aufenthalten an dem Meer zur Hautpflege mitgebracht hatte. Entstanden ist "Tristia - Eine Schwarzmeer-Odyssee", eine Dokumentation, die heute in die Kinos kommt.
Ein Film, der ohne Erzähler auskommt
Der aus Polen stammende Filmregisseur umrundete mit seinem Team das riesige Meer und schaffte es, trotz vieler Mühen und Schikanen, alle Anrainerländer zu durchqueren. Er filmte das Meer und die Landschaften - vor allem aber Menschen, die über ihre Lebenssituation sprachen. Mucha setzt dabei in erster Linie auf die Aussagekraft der Bilder - in einem Film, der ohne Kommentar oder Erzähler auskommt.
Der in Berlin lebende Regisseur hat mit mehreren Dokumentarfilmen wie "Absolut Warhola" und "Die Wahrheit über Dracula" Aufmerksamkeit erregt, aber er kann auch anders - das bewies er mit dem Spielfilm "Hope". Und Mitte April läuft im Ersten sein TV-Thriller "Aus der Kurve".