"Eine Superphase für das deutsche Kino"
Viele deutsche Filme hätten derzeit internationale Strahlkraft, sagt Christoph Gröner, der beim Filmfest München die Reihe "Neues Deutsches Kino" kuratiert. Das hätten inzwischen auch Festivals im Ausland begriffen.
Nicht nur wegen des Eröffnungsfilms "Toni Erdmann" ist der Jahrgang 2016 des Filmfests München "ein deutsches Jahr", meint der Kurator Christoph Gröner. Er konstatiert, dass die Liebe zum deutschen Kino gewachsen sei: Aus manchen hasserfüllten Kommentatoren seien Romantiker geworden.
Die Unkenrufe über die Krise des deutschen Kinos scheinen mit dem Erfolg von "Toni Erdmann" beim Festival von Cannes vollständig verstummt zu sein. Ist es so einfach, und jetzt ist alles toll?
"Es scheint so", sagte Christoph Gröner, der für die Filmfest-Reihe "Neues Deutsches Kino" 15 Filme ausgesucht hat:
"Es scheint so", sagte Christoph Gröner, der für die Filmfest-Reihe "Neues Deutsches Kino" 15 Filme ausgesucht hat:
"Vorher gab es große Ablehnung, großen Hass, und jetzt aus diesem einen Film heraus soll sich alles ändern. Das ist eine Überfrachtung für den Film, aber tatsächlich glaube ich, dass diese Argumentation nicht nur deshalb entsteht, sie wird verkürzt. Man hat einfach jetzt in letzter Zeit mit "Wild" von Nicolette Krebitz oder Maria Schraders "Vor der Morgenröte" viele starke Filme plötzlich gesehen, die eine große internationale Prägekraft auch entfalten können. Und international ist es tatsächlich so, dass die Festivals, internationale Festivals in Bezug auf deutschen Film jetzt auch wieder aufwachen und ihre Lethargie – ich nenne es wirklich eine Lethargie, denn sie hätten eigentlich das schon vor fünf Jahren sehen können, so langsam, dass sich mehr bewegt – jetzt aufgeben. Es ist eine Superphase für das deutsche Kino, aber das sage ich auch schon ein paar Jahre."