Goldene Muschel für "Entre Dos Aguas"
Die schöne Stadt im Baskenland war in dieser Woche wieder internationale Filmstadt: Von den mehr als 200 Produktionen des Jahrgangs 2018 standen 18 im Wettbewerb des 66. Festivals von San Sebastián. Die Goldene Muschel ging an einen spanischen Film.
San Sebastián gehört zu einem der wichtigsten Filmfestivals im internationalen Festivalzyklus. Es findet sich nicht so viel Hollywood wie in Cannes oder Venedig wieder, dafür ist der Wettbewerb um die Goldene Muschel vom internationalen Autorenkino geprägt.
Bester Film kommt aus Spanien
Die Goldene Muschel in der Kategorie "Bester Film" gewann dieses Jahr der Film "Entre Dos Aguas" von Isaki Lacuesta. Ein sehr ungewöhnlicher Film, findet unser Filmredakteur Martin Wolfang Hamdorf: "Es ist ein wunderbar inszenierter, dynamischer Familienfilm. Der Film ist fast wie ein Dokumentarfilm inszeniert und spielt in Südspanien bei einer Familie der spanischen Roma. Das Interessante ist, dass der Regisseure vor zwölf Jahren mit den gleichen Laiendarstellern einen ersten Film gemacht hat."
"Rojo" gewinnt in drei Kategorien
Aber auch die Filme in den anderen Kategorien konnten mit dem Hauptpreis durchaus mithalten. Der argentinische Film "Rojo" von Benjamín Naishtat zum Beispiel gewann gleich in drei wichtigen Kategorien: Regie, beste Kamera und bester Schauspieler (der Argentinier Dario Grandinetti). "Das ist ein Film von einem ganz jungen Regisseur, der sich eben der Zeit vor dem Militärputsch 1976 widmet und einen ganz brillanten kleinen Mikrokosmos zaubert in der Provinz in Argentinien. Das gelingt ihm auf ganz hervorragende Weise", so Martin Wolfang Hamdorf, "Das war einer der überraschendsten Filme. Es ist ein sehr mutiger Film."
Nachwuchspreis geht nach Japan
Den begehrten Nachwuchspreis bekam der japanische Film "Jesus", der von einem Jungen handelt, der in eine christliche Schule kommt und sich dort anpassen muss. Martin Wolfang Hamdorf: "In der Nachwuchsreihe waren insgesamt Filme, die innerlich waren in ihrer Form. Die nicht die großen politischen Themen angesprochen haben, aber die Menschen, die von den politischen Entwicklungen betroffen sind, zeigen."