Hören Sie ab 23:07 Uhr in "Fazit" eine Abschlussbewertung des Filmfestivals in Cannes mit unserer Filmkritikerin vor Ort, Anke Leweke.
Goldene Palme für Migrantendrama
Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an das gesellschaftskritische Drama "Dheepan" des französischen Regisseurs Jacques Audiard. Das gab die Jury der 68. Internationalen Festspiele am Sonntagabend in Südfrankreich bekannt.
Audiard (63) erzählt darin von einem Flüchtling aus Sri Lanka, der sich in einem heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Der Regisseur war 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama "Ein Prophet" mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden.
Das Gremium unter Vorsitz der US-Regisseure Joel und Ethan Coen hatte die Wahl unter 19 Beiträgen. Letztlich entschieden sich die Mitglieder für einen Film, der nicht zum Kreis der Favoriten gezählt worden war.
Dazu gehörten aus Sicht von Filmexperten das ungarische Holocaust-Drama "Der Sohn von Saul" des Newcomers Laszlo Nemes, "Youth" des Italieners Paolo Sorrentino, die lesbische Romanze "Carol" des Amerikaners Todd Haynes und der Kriegsfilm "The Assassin" des Taiwanesen Hou Hsiao Hsien.
Preis für die beste Regie geht an Hou Hsiao-Hsien aus Taiwan für "The Assasin"
Den Preis für die beste Darstellerin teilen sich die US-Schaupielerin Rooney Mara für ihre Rolle in dem lesbischen Drama "Carol" und die Französin Emmanuelle Bercot für ihre Darstellung einer bei einem Skiunfall schwer verletzten Anwältin im Film "Mon Roi" (Mein König).
In der Kategorie bester Darsteller gewann Vincent Lindon für "La loi du marché" (Das Gesetz des Marktes). Darin spielt er einen Arbeitslosen, der schließlich in einem Supermarkt als Sicherheitsmann angestellt wird und Kassiererinnen überwachen muss.
Den Preis für die beste Regie gewann Hou Hsiao-Hsien aus Taiwan für für das Kampfkunst-Epos "The Assassin", das im China des neunten Jahrhunderts spielt.