Filmfestival von Cannes

Wie war der neue Woody Allen?

Regisseur Woody Allen in Cannes, umrahmt von den Schauspielerinnen Blake Lively (links) und Kristen Stewart (rechts)
Regisseur Woody Allen in Cannes, umrahmt von den Schauspielerinnen Blake Lively (links) und Kristen Stewart (rechts) © dpa / picture alliance / Frédéric Dugit
Katja Nicodemus im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow |
"Café Society", der neue Film von Woody Allen, wurde heute vormittag zum Start des 69. Festivals von Cannes gezeigt. Auch wenn er nicht im Wettbewerb läuft, interessiert natürlich, wie Allen das Filmmilieu im Hollywood der 30er-Jahre schildert. Wir sprechen mit der Filmkritikerin Katja Nicodemus, die "Café Society" in Cannes gesehen hat.
Kristen Stewart, Steve Carell, Blake Lively und Jesse Eisenberg sind die Stars dieses Films des Altmeisters. Es geht um zwei Neuankömmlinge in Hollywood, zwei junge Schauspieler, die den Klatsch, die Oberflächlichkeit und Eitelkeiten der Filmbranche beobachten.
"Die tolle Kamera feiert die tollen Villen und die Pools und die Limousinen und die feinen Roben und die palmengesäumten Blicke aus den Zimmern der Reichen", sagt die Filmkritikerin Katja Nicodemus, "man muss sagen, dass dieser Film fröhlich auf den Oberflächen surft, die er da ausstellt, und auch eine sehr schöne Romanze zwischen diesen beiden jungen Menschen zeigt."
Man verspüre eine ungeheure Vertrautheit mit diesem Regisseur und diesem Werk, die ganzen großen Motive seien da: "Es wird unentwegt geredet, es gibt unentwegt Jazz-Musik, es wird viel spazieren gegangen an Stränden und im Central Park. Man kann nicht sagen, dass Woody Allen sich neu erfindet, aber es macht einfach Spaß."
Der Film habe aber durchaus Tiefe durch die Figuren, zum Beispiel den mittelalten, zynischen Schauspieler-Agenten von Steve Carell - dadurch sei "Café Society" auch nachdenklich und melancholisch.
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