Filmkritik zu "Into the Woods"

Schwer genießbares Märchen-Potpourri

Der US-Produzent John DeLuca, die US-Schauspielerin Anna Kendrick, der britische Schauspieler James Corden und der US-Regisseur Rob Marshall posieren vor einem Filmplakat von "Into the Woods" am 12.12.2014 in London.
Der US-Produzent John DeLuca, die US-Schauspielerin Anna Kendrick, der britische Schauspieler James Corden und der US-Regisseur Rob Marshall posieren vor einem Filmplakat von "Into the Woods" am 12.12.2014 in London. © dpa / picture alliance / Will Oliver
Von Jörg Taszman |
Musicalfans könnte die aufwendige Disney-Produktion "Into the Woods" beglücken. Für den Rest ist die Mischung verschiedener Märchen von "Rotkäppchen und der Wolf" über "Cinderella" bis hin zu "Rapunzel" wohl schwer genießbar. Kommerziell ist der Film aber durchaus erfolgreich.
An dieser aufwendigen Disney-Produktion werden sich die Geister wieder einmal scheiden. Wer Musicals schätzt und mit der Musik von Stephen Sondheim etwas anzufangen weiß, wird möglicherweise beglückt den Kinosaal verlassen. Für alle Anderen ist dieses so erschreckend unmelodisch gesungene Märchen-Potpourri nur schwer genießbar.
Es wirkt schon etwas lächerlich, wenn ein hüpfendes, fröhliches Rotkäppchen mit aufgesetzter Heiterkeit singend durch den Wald zieht. Die amerikanischen Macher setzen dann auch noch auf ein altkluges, uncharmantes Mädchen. Den "Wolf" darf dann ein - wie zu oft - überschminkter Johnny Depp mimen, der eine 08/15-Johnny-Depp-Performance hinlegt und es dabei auf nicht einmal zehn Minuten Leinwandpräsenz bringt. Neben Rotkäppchen werden auch noch "Cinderella", "Rapunzel", "Jack and the Giant" und weitere Märchen mal mehr und mal weniger gekonnt parallel montiert.
Über 120 Millionen Dollar eingespielt
Das Problem dabei ist, dass lediglich Kamera, Ausstattung und Kostüme punkten. Bei den Darstellerinnen gibt es Meryl Streep als Hexe zu sehen, die dafür ihre jährliche Oscar Nominierung einheimste. Außerdem überzeugen Emily Blunt (Bäckerin) und Anna Kendrick (Cinderella). Völlig fehl besetzt als Prinzen sind die eitel aufspielenden Billy Magnussen (Rapunzels Schwarm) und Chris Pine (Cinderellas Traummann), die wie langweilige Abziehbilder durch die klischeehafte Handlung stolzieren.
In den USA hat Rob Marshalls Verfilmung über 120 Millionen Dollar eingespielt. Damit ist der Film kommerziell durchaus erfolgreich.
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