Ein von Janine Jackowski mitproduzierter Film wurde am 16.2. mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet: das israelische Drama "Synonyme" (Synonymes).
Die Komplizin
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Mit "Toni Erdmann" erzielte ihre Firma "Komplizen Film" den Durchbruch. Auf der Berlinale hat Janine Jackowski mit ihrem Produktionsbüro die Wettbewerbsfilme "Kiz Kardesler" und "Synonymes" mitfinanziert. Sie möchte sich nicht auf dem Erfolg ausruhen.
Zu den herausragenden Filmen im Wettbewerb der Berlinale gehört das Drama um drei Schwestern in Anatolien "Kiz Kardesler". Die Produzentin Janine Jackowski hat es mit finanziert. "Wir sind eine Firma, die sehr gerne mit tollen Regisseuren zusammenarbeitet. Und wir haben Emin Alpers kennengelernt, als er mit seinem allerersten Film beim Forum der Berlinale war. Und es ist so, dass es der künstlerische Film in der Türkei gerade nicht so leicht hat. Das heißt: Die brauchen Partner, die sie unterstützen. Und es ist nun eine Ehre für uns, dabei sein zu dürfen."
Erste Erfahrungen bei "Harald Schmidt Show"
"Komplizen Film", die Firma von Janine Jackowski, Maren Ade und Jonas Dornbach, hatte ihren Durchbruch mit dem Film "Toni Erdmann", der inzwischen in fast hundert Länder verkauft wurde. Angefangen hat die heute 42-Jährige mit einem Praktikum bei der "Harald Schmidt Show": "Es war wirklich so, dass ich nach dem Abi keine Ahnung hatte, was ich machen soll, und mein Vater war es müde, mich zu Hause rumhängen zu sehen. Er hat mir dann ein Praktikum in einer Filmproduktionsfirma organisiert." Aus ursprünglich geplanten drei Wochen wurde ein Job von zwei Jahren, in dem Janine Jackowski lernte, Straßen sperren zu lassen, Gast-Honorare auszuhandeln und im größten Chaos den Überblick zu behalten. "Am Ende habe ich die Verträge mit den Gästen ausgehandelt und die ganze Disposition organisiert. Da habe ich gemerkt, dass ich ein Talent dafür habe, die Dinge zusammenzuhalten."
"Wir wollen in unseren Entscheidungen frei sein"
Beim Produktionsstudium an der Münchner Filmhochschule lernte Janine Jackowski die Regisseurin Maren Ade kennen. Sie produzierte deren ersten Kurzfilm und schließlich auch den Abschlussfilm "Der Wald vor lauter Bäumen" – mit großem Erfolg. Seitdem sind die beiden zusammen mit Jonas Dornbach das Team von "Komplizen Film", bereisen die Festivals der Welt und sammeln Preise ein. Und sie produzieren unabhängig und frei, worauf Jackowski großen Wert legt: "Frei sein ist extrem wichtig für uns. Wir wollen frei sein in unseren Entscheidungen. Und bis jetzt klappt das ziemlich gut."
Mit einer Netflix-Serie auf neuem Terrain
Ausruhen mag sie sich auf ihrem Erfolg aber nicht: Mit Pro Quote Film setzt Janine Jackowski sich für einen höheren Frauenanteil in allen Produktionsbereichen ein. Und derzeit begibt sie sich mit der Produktion einer Netflix-Serie auf neues Terrain. Sie finde es sehr "spannend, was da gerade passiert", sagt sie. In Bezug auf das Kino unterstütze sie allerdings die Haltung der Berlinale: "Der Film muss in dem Ursprungsland, wo er herkommt ,eine reguläre Kinoauswertung haben. Wenn die weltweiten Rechte dann von Netflix gekauft werden, dann ist das so. Netflix ist nun mal ein großer neuer Player. Aber ich glaube nicht, dass das Kino sterben wird."
Neben "Kiz Kardesler" geht ein weiterer von ihrer Firma produzierter Film in das Rennen um den Goldenen Bären: "Synonymes", eine Co-Produktion mit Israel. Und in der Sektion Panorama läuft der Film "O Beautiful Night".