Der Mann, der Superman ins Kino brachte
05:07 Minuten
Für Actionfans ist ein Film wie „Lethal Weapon“ ein Muss: Der Name Richard Donner steht für solche Kino-Hits. Mit der Comicverfilmung „Superman“ habe der nun verstorbene Regisseur technische Maßstäbe gesetzt, sagt die Kulturjournalistin Jenni Zylka.
Richard Donner galt als einer der führenden Regisseure von Hollywood-Blockbustern. Der gebürtige New Yorker, der jetzt im Alter von 91 Jahren gestorben ist, hatte seine erfolgreichste Phase in den 1970ern bis 1990ern: "Das Omen", "Superman", "Lethal Weapon" mit mehreren Fortsetzungen und "Die Goonies" gehen auf das Konto des Action-Spezialisten.
Zu seinen engen Freunden zählten Kollegen wie Steven Spielberg. Der US-Schauspieler Sean Astin ("Die Goonies") erinnert sich an Donners prägnante, um nicht zu sagen "donnernde" Stimme: "Richard Donner hatte die lauteste, dröhnendste Stimme, die man sich vorstellen kann", schrieb Astin auf Twitter.
Ein Film für die Ewigkeit
Auch die Kulturjournalistin Jenni Zylka würdigt Donners Arbeit als Regisseur: Mit Filmen wie "Das Omen" oder "Superman" habe er Maßstäbe gesetzt und mit "Superman" von 1978 gar einen Film für die Ewigkeit geschaffen.
Musik, Story, Ausstattung: Alles sei beeindruckend, vor allem vor dem Hintergrund, dass es damals noch nicht die Möglichkeiten der heutigen Computertechnik gegeben habe, sagt Zylka. "Ich glaube, dass diese Story an sich gut zu Donner passte, der als Sohn jüdischer Einwanderer in der Bronx geboren wurde und mit Comics aufgewachsen ist."
"Superman" als Migrationsgeschichte
Denn, so erklärt sie: "Man darf nicht vergessen, dass 'Superman' ebenfalls von zwei Söhnen jüdischer Einwanderer gezeichnet und geschrieben wurde und eigentlich eine totale Emigrations- und Außenseitergeschichte ist: Ein Kind wird von seinen Eltern aus Angst vor der Katastrophe in eine fremde Welt geschickt und muss sich dort behaupten."
Natürlich sei Donner "kein Autorenfilmer" gewesen. Doch zeichneten sich all seine Filme durch einen charmanten, kindlichen Humor aus. Seine Figuren habe er stets mit Wärme und Menschlichkeit ausgestattet.
"Als alter Hollywood-Hase wollte er selten Plots ohne Lovestory erzählen" fügt Zylka hinzu. "Das gehörte für ihn einfach dazu."
(mkn)