"Star Wars" ist Kult für alle Generationen
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Heute kommt der vorerst letzte Teil des Film-Epos "Star Wars" in die deutschen Kinos. Millionen Fans sind elektrisiert. Doch ist das auch ein Generationen übergreifender Kult? Der Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger erklärt das Phänomen.
"Der Aufstieg Skywalkers" ist die nunmehr neunte Folge der "Star Wars"-Saga, die 1977 von Regisseur George Lucas begründet wurde. Schon damals sei diese "populärkulturelle neue Mythologie" auf allen möglichen Ebenen vermarktbar gewesen, sagt der Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger. Die Geschichten seien auch durch Romane, Comics und Computerspiele immer weiter entwickelt worden. Die nächste Trilogie zwei Jahrzehnte später habe dann einen anderen Duktus gehabt: kindlicher, verspielter - und mit Stars besetzt.
Kinder wollen eher zu Harry Potter
Jetzt gebe es erneut ein Veränderung: In der letzten Trilogie werde eine Art "Coming-of-Age-Geschichte" erzählt, die Atmosphäre sei düsterer, so Stiglegger: "Von daher merkt man die Bemühung, sich immer den Zeiten neu anzupassen, sich neu auszurichten, um interessant zu bleiben."
Allerdings sei die Attraktivität von "Star Wars" bei der Generation, die mit der Saga sozialisiert wurde, vergleichsweise höher gewesen. So habe eine von Walt Disney eröffnete "Star Wars World" in den USA eher Erwachsene als Kinder angesprochen. Diese seien lieber in die "Harry Potter World" gegangen.
Neue Ära des Hollywood-Kinos
Über die filmgeschichtliche Bedeutung des Epos sagt Stiglegger, "Star Wars" sei in der Phase des so genannten "New Hollywood" entstanden, als man sich ein neues Publikum erarbeiten musste: "George Lucas und Steven Spielberg markierten damit eine neue Ära des Hollywood-Kinos, die ungeheuer erfolgreich war und die sich in die achtziger Jahre hinein fortsetzen ließ."
Allerdings hätten sie damit auch die "fruchtbare Ära des New Hollywood kreativ etwas beerdigt". Denn "kritisch-politisch" seien diese Filme nicht gewesen.
(bth)