Auf ewig die Kopftuchtürkin?
In dieser Woche kommt der Film "Ohne dich" mit Katja Riemann und Charly Hübner ins Kino. Meral Perin spielt darin die palästinensische Putzfrau Layla und musste dafür noch nicht einmal ein Kopftuch tragen. Mittlerweile fast schon eine Ausnahme, meint die deutsch-türkische Schauspielerin.
Wenn sie vor 25 Jahren bei einem Casting mit Kopftuch aufgetaucht wäre, "ich glaube, die wären alle schreiend davon gelaufen", sagte Meral Perin. Heute dagegen erwarte man von ihr, "dass ich die alten Kopftücher meiner Großmutter noch im Schrank habe", beklagte sie die klischeehafte Wahrnehmung von Migranten durch Regisseure und Produzenten. Es sei für die Leute bequem, sich so ein Bild zu kreieren: "Es ist einfacher einen Moslem darzustellen und ihm einfach ein Kopftuch aufzusetzen. Dann weiß man sofort: das ist ein Moslem."
Die Zuschauer wollen "endlich mal was anderes"
Regisseure und Produzenten hätten wenig Interesse, die Sehgewohnheiten der deutschen Zuschauer zu ändern, sagte Perin. Sie glaube jedoch, dass die Zuschauer "endlich mal was anderes wollen und nicht immer dasselbe vorgesetzt kriegen wie wenn man halt einen Eintopf immer wieder warm macht. Der schmeckt irgendwann auch nicht mehr."
Auch die Rolle der Layla sei ursprünglich als Kopftuchrolle geplant gewesen. Am Ende habe sie den Regisseur aber doch davon überzeugen können, dass Layla das nicht brauche. Unter anderem wegen einer Masturbations-Szene in dem Film: "Ich habe dann meinem Regisseur gesagt: Du willst doch nicht wirklich, dass diese Figur mit Kopftuch das tut, was du da willst." Das hätte ihrer Einschätzung nach "Ärger" verursacht: "Ich denke schon, da hätte es einen Aufstand gegeben nach dem Motto 'unsere Frauen tun so was nicht'."