Filmstarts der Woche

Von Hans-Ulrich Pönack |
"Der letzte Trapper" ist die Liebesgeschichte zwischen einem Mann und der Natur. "Der Herr der Diebe" ist Richard Claus' Verfilmung des Jugendbuch-Bestsellers von Cornelia Funke über eine Kinderbande in Venedig.
Der letzte Trapper
Deutschland/Frankreich/Italien/Kanada 2004
Regie: Nicolas Vanier
Darsteller: Norman Winther, May Loo, Alex Van Bibber

"Der letzte Trapper" ist der erste in den nördlichen Rocky Mountains gedrehte Film und stellt den 50-jährigen Titelhelden Norman Winther vor. Der hier, inmitten der majestätischen Felsgebirge des kanadischen Nordens, zusammen mit der Indianerin Nebraska, zwei Pferden und einem Rudel Schlittenhunde, als Pelztierjäger im schwierigen Einklang mit Natur, Wetter und Jahreszeiten lebt. Als der französische Filmemacher ihm hier in den Weiten Kanadas begegnete, begann Neugier, näheres Interesse, entwickelte sich Verständnis und schließlich Freundschaft.

Und: Es entstand die Idee, Norman Winther ein hymnisches Denkmal zu setzen. Dabei vermischt er Dokumentarisches mit Spielerischem: Schönheit und Kälte bestimmen den Alltag am kanadischen Polarkreis, während Kameramann Thierry Machado, der schon für die Dokumentationen "Nomaden der Lüfte" und "Mikrokosmos" arbeitete, faszinierende, phantastisch-schöne Bilder und Motive einfing. Nach "Die Reise der Pinguine" wiederum ein Film, der sehr unterhaltsam wie respektvoll die gefährdeten Beziehungen und Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur/Umwelt und Tieren zu beschreiben weiß.


Der Herr der Diebe
Deutschland 2005
Regie: Richard Claus
Darsteller: Aaron Johnson, Jasper Harris, Carol Boyd

"Der Herr der Diebe" ist das Regie-Debüt des deutschen Produzenten Richard Claus, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke aus Dorsten/Westfalen, deren Werke ("Tintenherz", demnächst: "Die wilden Hühner") nun auch das Kino erreichen. Aber: Vor diesem Film ist nur zu warnen! Er ist äußerst dilettantisch in

Erzählung/Dramaturgie/(Kinder-)Darstellerführung/Atmosphäre. Er "erklärt", also zerquatscht viel mehr als dass er etwas "zeigt"/mit Bildern auflöst. Außerdem wirkt er permanent unlogisch, einfältig, verkrampft, szenisch unzusammenhängend.

Ein Torso von Blödsinn, langweilig wie aufgesetzt, unglaubwürdig und unglaublich dumm. Die Abenteuer einer Kinderbande im winterlichen Venedig sind so hahnebüchen-dämlich und seelenlos, dass es einem - nach "Harry Potter" & Co. - nur klischeehaft graust: Die Erwachsenen sind meistens nur dauer-fies oder ganz übertrieben lieb, und der Nachwuchs geht einem dermaßen altklug-penetrant oder begriffsstutzig-naiv bald schon auf den buchstäblichen Keks. Entsetzlich, für die Leinwand völlig ungeeignet...