"Wir sollten die Mädchen nicht unterschätzen"
Gnadenlose Heidi Klum, arme Kandidatinnen, #Metoo hat nichts verändert: So bewerten viele das Finale der 13. GNTM-Staffel. Die Autorin Sineb El Masrar sieht es so: Die Mädchen wüssten, dass die Modelbranche eine Industrie mit Regeln sei. Man dürfe nur nicht jeden Quatsch mitmachen.
Auch im Lichte der #Metoo-Debatte findet es Sineb El Masrar "nicht so besonders erschreckend", dass Heidi Klum harsch und teilweise respektlos den jungen Frauen gegenüber auftrete. Man müsse es "nüchtern akzeptieren, dass Germany's Next Topmodel oder generell solche Shows ja am Ende ein Produkt auch unserer Gesellschaft sind. Und wir leben in einer Gesellschaft, die seit Jahrhunderten und auch heute noch Frauen bewertet", so die Chefredakteurin der Frauenzeitschrift "Gazelle".
"GNTM" ist auch ein Abenteuer
Mode solle Spaß machen, man selbst finde einen Ausdruck, so El Masrar. "GNTM" sei eine Show und für viele Bewerberinnen eine Möglichkeit, Neues zu entdecken:
"Ich glaube, man sollte die jungen Mädchen auch nicht zu sehr unterschätzen. Für die ist das zum Teil ein Abenteuer. Für mich ist am Ende nur relativ relevant, was die Kritik angeht, dass wir dahingehend die jungen Mädchen empowern, wachsam zu sein, sich eben nicht in gewisse Machtstrukturen einzubinden und zu sagen: Na ja gut, dann flirte ich jetzt mal ein bisschen mit dem Fotografen oder mit dem Manager, damit ich den Job bekomme. Sondern zu sagen: Hej, mir macht das Spaß, ich habe da jetzt einen Ausdruck gefunden, mir gefällt die Reiserei, aber jeden Quatsch mache ich hier nicht mit."
(bth)