Finanzkrise bei Wiener Sängerknaben

Die Geschichte dieses traditionsreichen Chors geht auf das Jahr 1498 zurück. Damals verlegte der spätere Kaiser Maximilian I. seinen Hof und seine Hofmusik aus verschiedenen Residenzen nach Wien und legte den Grundstein für die Wiener Hofmusikkapelle und die Wiener Sängerknaben. Doch die Existenz des Chors war aufgrund eines akuten Geldmangels bis an diesem Samstag bedroht. Der österreichische Bundeskanzler Nehammer sagte nach einem Treffen mit dem Sängerknaben-Präsidenten Erich Arthold Hilfe zu. Der Chor soll nun mit 800.000 Euro unterstützt werden. "Wir retten gemeinsam die Wiener Sängerknaben", sagte der ÖVP-Politiker. Der Chor solle ohne existenzielle Sorgen ins kommende Jahr gehen können. Dieser betreibt nach Angaben von Arthold zwei Drittel seiner Einnahmen durch rund 300 internationale Konzerte im Jahr. Der Betrieb laufe nach dem Einbruch durch die Corona-Pandemie zwar wieder, aber die Kosten für Säle, Hotels, Flüge und Personal seien stark gestiegen. Das könne man nicht auf das Publikum abwälzen, sonst kommt es nicht mehr, sagte Arthold. Die rund 100 Sänger zwischen 9 und 14 Jahren sind in vier Chöre aufgeteilt, die in aller Welt Auftritte absolvieren. Seit 2004 gibt es parallel die Wiener Chormädchen, die getrennt auftreten.