Finnische Zeitung versteckt Kriegsberichte auf Russisch im Spiel "Counterstrike"

    Auf einem Computerbildschirm ist eine Szene aus dem Spiel "Counterstrike" zu sehen: Aus Perspektive des Schützen sieht man den Lauf einer Waffe, im Hintergrund eine Szenerie aus mehreren Gebäuden.
    Counterstrike ist ein beliebtes Egoshooter-Spiel - das nutzt eine Zeitung zur Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. © picture alliance / dpa-tmn / Zacharie Scheurer
    In Russland darf nicht frei über den Krieg in der Ukraine berichtet werden. Um die Zensur zu umgehen, nutzt die größte finnische Zeitung "Helsingin Sanomat" einen ungewöhnlichen Weg: Sie versteckt ihre Berichte im beliebten Videospiel "Counterstrike". Chefredakteur Mukka sagte, die Zeitung habe kreativ werden müssen, um die Restriktionen zu durchbrechen. Das Egoshooter-Spiel "Counterstrike" sei auch unter jungen russischen Männern populär. Angebote aus dem Ausland werden häufig vollständig blockiert. "Helsingin Sanomat" hatte im vergangenen Jahr damit begonnen, einige Berichte über den Ukraine-Krieg und Russland auch auf Russisch zu veröffentlichen. Diese waren jedoch bald darauf in Russland nicht mehr abrufbar. Chefredakteur Mukka sagte, aus Sorge um die Presse- und Meinungsfreiheit in Russland habe man entschieden, "neue Kanäle" zu suchen, über die ein russisches Publikum mit "verlässlichem, unabhängigem Journalismus etwa über die Situation in der Ukraine" versorgt werden kann.