Florian Werner: Der Weg des geringsten Widerstands: Ein Wanderbuch
Nagel & Kimche, Zürich 2018
256 Seiten, 21 Euro
Wandern mit dem Wind im Rücken
Magische Abende und größere Achtsamkeit bescherte der Weg des geringsten Widerstandes dem Autor Florian auf seiner Wanderschaft. Nun hat er diesen Erfahrungen ein Buch gewidmet, in dem er empfiehlt, sich mehr treiben zu lassen und nicht alles kontrollieren zu wollen.
Als "guter, asketischer Protestant und Bergsteiger" wollte der Schriftsteller Florian Werner bei Wanderungen bisher immer die Berggipfel hinauf. Nun hat er den Weg des geringsten Widerstandes erprobt und widmet den Erfahrungen während seiner ganz anderen Wanderschaft sein neues gleichnamiges Buch. Wenn also der rechte Weg an einer Weggabelung den Berg hinaus führte, wählte er bewusst den linken einfachen Weg, erzählt er im Deutschlandfunk Kultur.
"Wenn der Wind mir ins Gesicht bläst, dann stemme ich mich ihm nicht entgegen, wie man es eigentlich als männlicher Wanderer tun sollte", sagte er. "Im Gegenteil, ich dreh mich um, lasse mich vom Wind vor mich her treiben und guck, wo er mich dann hin bläst." Dann schaue man, wo es einen nach zwei, drei Wochen Wanderschaft hin geweht habe.
Mehr Achtsamkeit
Seinem Buch hat er nun einen Zehn-Punkte-Plan voran gestellt und entwickelt aus seinen Überlegungen eine regelrechte Lebensphilosophie. "Dieser Weg des geringsten Widerstandes führt natürlich dazu, dass man sehr genau auf alles achtet", sagte Werner, beispielsweise auf die Bodenbeschaffenheit. Das führe zu einer ganz anderen Achtsamkeit. Außerdem habe er auf seiner Wanderung viele Orte gefunden, von denen er vorher nie zu träumen wagte. Auf seinem Marsch sei er etlichen Leuten begegnet, die seine Absicht gleich gut verstanden und mit dem Satz "Der Weg ist das Ziel" bedachten.