Zehn Jahre lebenslänglich
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André Baganz wolle eigentlich nur raus aus der DDR, landete aber in jahrelanger Einzelhaft. Eine Geschichte von Flucht, jugendlicher Naivität und Durchhaltevermögen. Außerdem sprechen wir mit "Stromberg"-Erfinder Ralf Husmann über Kollegen im Büro.
André Baganz war ein glückliches Kind, ist mit einer liebenden Mutter in einem kleinen Dorf in der DDR aufgewachsen. Doch mit zunehmenden Alter wurde ihm klar: Er wird anders behandelt, als Fremder wahrgenommen, denn sein Vater kommt aus einem afrikanischen Land, Andrés Hautfarbe ist schwarz. In der DDR fühlte er sich nicht akzeptiert, also wollte er raus, sein Glück im Westen versuchen. Etwas naiv missglückten zwei Fluchtversuche. Doch er und seine Freunde nahmen sich vor, sollten sie in U-Haft kommen, so brechen sie auf jeden Fall aus.
Der Ausbruchsversuch wurde zu einer blutigen Geiselnahme und damit begann das eigentliche Martyrium von André Baganz, bis1989 die Wende kam.
Klaus Schumann, Jahrgang 1936, war während dieser Zeit auf der anderen Seite der Mauer und ein erfolgreicher Damenmodeschöpfer. Er hatte sich herausgearbeitet, aus den Trümmern der Nachkriegsjahre in die glitzernde Welt der Haute Couture.
Doch die Achtzigerjahre brachte für seinen Lebenspartner die Diagnose HIV, den Klaus Schumann hingebungsvoll bis zu seinem Tod liebte und pflegte. Über sein bewegtes Leben erzählt er Sonja Koppitz als ihr Lieblingsgast.
Und ob es eine gute Idee ist, mit seinen Kollegen gemeinsam Mittagessen zu gehen oder ob man lieber eine Allergie vortäuschen sollte, darüber klärt "Stromberg"-Erfinder Ralf Husmann auf.