Erst die Kälte, jetzt der Regen
Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn sprechen derzeit darüber, ob sie die Balkanroute für Flüchtlinge abriegeln können. Deutschland ist mit seiner humanitären Position bald allein auf weiter Flur. Derweil macht den Flüchtlingen der Regen zu schaffen, berichtet die Hilfsorganisation CARE.
Die Hilfsorganisation CARE rechnet mit einer deutlichen Zunahme an Flüchtlingen auf der Balkanroute, sobald das Wetter besser wird.
Bis vor kurzem sei die Kälte das größte Problem für die Flüchtlinge gewesen, jetzt sei es der Regen, sagte CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel im Deutschlandradio Kultur. Im letzten Jahr hätten zeitweise jeden Tag 10.000 neue Flüchtlinge versorgt werden müssen, momentan seien es 1.000 bis 3.000.
Die humanitäre Hilfe ist vorhanden, aber rudimentär
In den Transitländern werde aber damit gerechnet, dass die Zahlen wieder ansteigen, sobald das Wetter besser werde. Die humanitäre Hilfe ist nach den Beschreibungen von Zentel vorhanden, aber rudimentär. An einer von CARE betreuten Station gebe es ein beheizbares Zelt für 50 Menschen – hier könnten zumindest Frauen und Kinder ausruhen, Babys gewickelt werden.
Solange der Bürgerkrieg in Syrien anhalte und die Situation im Irak und in Afghanistan desolat sei, würden Menschen fliehen und versuchen, nach Europa zu kommen, sagte Zentel. Die einzige Möglichkeit, damit umzugehen, sei die schnelle und konsequente Integration der Menschen.