Mit Humor gegen den Hass
Firas Alshater kam vor zweieinhalb Jahren von Syrien nach Deutschland. Seit kurzem nun ist er ein Youtube-Star. Im Januar hatte er sein erstes Youtube-Video auf dem Kanal "Zukar" geladen. Dort erzählt er auf deutsch, wie er die Deutschen als Flüchtling erlebt.
Das erste Video, das Alshater hochlud, ging sofort durch die Decke. Und auch die folgenden Videos auf seinem Kanal "Zukar" klickten zehntausende Nutzer. Diesen Erfolg will Alshater nun nutzen und einen "digitalen runden Tisch" gründen, an dem sich "nette Nazis und tolerante Gutbürger" über die Flüchtlingsdebatte austauschen können.
Alshater versteht, dass ein paar Menschen in Deutschland Angst haben angesichts der Einwanderung. Deshalb will er mit ihnen reden. Allein: Den Hass kann er nicht nachvollziehen. "Dass ich einfach ein Flüchtlingsheim attackiere, oder dass ich Flüchtlinge auf der Straße einfach schlage, das geht nicht, weil keiner von uns wählen konnte, wo er geboren ist, oder in welcher Religion er aufgewachsen ist." Alshater plädiert für eine Diskussionskultur, die den Hass überwindet. Und das will er mit Humor schaffen.
"Dein Video hat mich überzeugt"
"Jeder, der unsere Videos anschaut und einfach lacht - das ist unsere Idee, egal ob diese Person gegen Flüchtlinge, oder pro Flüchtlinge ist, wer unsere Videos anschaut: Die meisten lachen." Wer zusammen lachen kann, kann auch miteinander diskutieren, meint Alshater. Nicht nur deshalb ist er fest davon überzeugt, dass er mit Flüchtlings-Skeptikern diskutieren kann: Auch weil er von deren Seite positive Resonanz bekommt "Manche Leute haben gesagt: 'Hey, ich bin gegen die Flüchtlinge und gegen die Islamisierung und islamische Leute.' Und: 'Dein Video hat mich überzeugt.' Und: 'Ich muss mehr nachdenken.'"
Alshater hat in Deutschland sehr schnell Fuß gefasst. Er glaubt, dass er einfach Glück hatte, früh auf die richtigen Menschen zu treffen. Solche, die ihm gesagt haben, dass er am Ball bleiben soll beim Deutsch lernen, und die ihm geholfen haben seine Produktionsfirma zu gründen. Aber Alshater betont auch, dass gelungene Integration von beiden Seiten aus ausgehen muss.