Wie vom Himmel verschluckt
Auf Antrag Chinas blicken inzwischen mehr als 20 Erdbeobachtungssatelliten auf das in Frage kommende Gebiet in Südostasien. Sie sollen helfen, das vermisste Flugzeug der Malaysia Airlines zu finden.
In der Nacht zum 8. März ging der Kontakt zum Flug MH370 auf dem Weg von Malaysia nach China verloren. Noch immer ist völlig unklar, was passiert ist. Satellitendaten könnten nun Aufschluss geben – und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen haben die Triebwerke der Boeing 777 alle 30 Minuten die wichtigsten Daten an die Zentrale des Herstellers gefunkt. Diese Daten erlauben zwar nicht, den genauen Ort einer Maschine festzustellen, aber sie belegen zumindest, wie lange die Triebwerke in Betrieb waren. Zum anderen suchen Experten nun die Bilder von Erdbeobachtungssatelliten nach Wrackteilen auf der Meeresoberfläche ab.
Mittlerweile ist die Internationale Charta zur Weltraumhilfe bei Katastrophen aktiviert. In diesem Verbund haben sich alle wichtigen Weltraumnationen zusammengeschlossen, um bei großen Unglücken und Naturkatastrophen schnell Satellitendaten zur Verfügung zu stellen. Auf Antrag Chinas blicken inzwischen mehr als 20 Erdbeobachtungssatelliten auf das in Frage kommende Gebiet in Südostasien. Es geht darum, Hinweise auf das Flugzeug vor und nach seinem Verschwinden zu bekommen.
Optische und Radar-Satelliten im Einsatz
Im Einsatz sind optische Satelliten, die aus der Erdumlaufbahn heraus Fotos machen, die noch Details zeigen, die kleiner als ein Meter sind. Zudem blicken Radarsatelliten mit ähnlicher Auflösung auf das Gebiet – sie gewinnen ihre Daten auch bei Dunkelheit und Bewölkung. Allerdings könnten die Satelliten kein Wrack auf dem Meeresgrund erfassen. Zudem ist das Suchgebiet sehr groß, sodass es sehr lange dauern wird, die Unmengen an Daten zu sichten.
Der Einsatz der Satelliten bei einem möglichen Flugzeugunglück ist sehr ungewöhnlich. Üblicherweise wird die Satellitenhilfe aktiviert, um nach Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder Ähnlichem binnen weniger Stunden bis Tage einen genauen Überblick über die aktuelle Lage zu bekommen und die Hilfskräfte vor Orte mit zuverlässigen Informationen und Karten zu versorgen.