Fördergeld-Vergabe bei "Neustart Kultur" unzureichend geprüft

    Ein Einkaufswagen vor einem Ölgemälde
    Ein Einkaufswagen vor einem Ölgemälde © Imago / Manja Elsässer
    Galerien und Kunstmessen haben Corona-Hilfen bekommen, obwohl es ihnen im ersten Pandemie-Jahr wirtschaftlich kaum schlechter ging als vorher. Das zeigen Recherchen von Deutschlandfunk Kultur. Demnach bezogen Messen und Galerien mehrfach Gelder aus verschiedenen Förderprogrammen, die im Rahmen des Hilfspakets “Neustart Kultur” aufgelegt wurden. Unter den Empfängern der Corona-Hilfen des Bundes für die Kunst finden sich zahlreiche bekannte Namen der Branche wie etwa die König Galerie, Eigen + Art, Esther Schipper, Jarmuschek & Partner und Sprüth Magers. Fünf- bis sechsstellige Summen konnten die Galerien über die Förderprogramme einwerben, wobei der tatsächliche Bedarf nicht überprüft wurde. Fragen nach einer gerechten Verteilung stellen sich auch bei der Künstlerförderung: So erhielten einzelne Künstlerinnen und Künstler mehrfach Stipendien, während gleichzeitig tausende Antragstellende leer ausgingen. Grund dafür ist, dass die Stipendien nach künstlerischer Exzellenz vergeben wurden und nicht nach Bedürftigkeit oder anderen sozialen Kriterien. "Neustart Kultur" umfasst insgesamt etwa zwei Milliarden Euro. Mehr als 100 Millionen Euro davon flossen in den Bereich Bildende Kunst.