Mehr zum "Theaterpodcast"
Einmal im Monat greift Der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macher und Macherinnen auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen, Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Online-Portal nachtkritik.de.
Die Stimmen: Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radio-Karriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin beim Deutschlandfunk Kultur ("Fazit", "Rang 1 – Das Theatermagazin").
Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, gründete ein Literaturmagazin und ein Text-Ton-Festival mit und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.
Konfetti und Konflikte
36:25 Minuten
Konfetti, Nebel und Schaumstoffquader: In Folge #13 des Theaterpodcasts schauen wir auf die Bühnenbilder von Katrin Brack und fragen am Beispiel der Bühnen Halle, wie viel Experimente das Stadttheater verträgt.
Flüchtige Räume sind das Markenzeichen von Katrin Brack: Konfetti rieselt, es regnet, Nebel wabert. Ihr Bühnenbild kennt keine Kulissen oder Requisiten, sondern wird zum bewegten Mitspieler. Wie gehen Schauspieler*innen und Regisseur*innen mit ihren Angeboten um? Worin unterscheiden sich Katrin Bracks Arbeiten von den Bühnenbildern eines Ulrich Rasche oder einer Anna Viebrock? Von ihrer Ideenfindung und einem Aha-Erlebnis in ihrem Schaffen erzählt Katrin Brack im Theaterpodcast #13.
Zerrüttete Verhältnisse in Halle
Für Neuerung und Experimente stand Florian Lutz, als er 2016 zum Opernintendanten in Halle berufen wurde. Bald jedoch gab es Diskussionen: Aus finanziellen Gründen intervenierte der Geschäftsführer Stefan Rosinski, später wurde klar, dass er mit den Intendanten der Opern- und Schauspielsparte in schwerem Streit lag. Mittlerweile scheinen die internen Verhältnisse am Theater Halle zerrüttet, und auch in der Stadt wird heftig debattiert.
Worum es geht im halleschen Theaterstreit und wo die Konfliktlinien liegen, erklärt der MDR-Journalist Stefan Petraschewsky. Und das Theaterpodcast-Duo fragt: War das Stadttheater von so viel Neuerungswillen überfordert? Oder sind die Leitungsstrukturen das Problem? In Halle hat die Stadt deutlich reagiert: Im Februar wurde der Vertrag von Opernintendant Florian Lutz nicht über 2021 hinaus verlängert, und dieser Tage steht im Stadtrat eine Neuregelung der Entscheidungswege am Theater an. Hilft das aus der Misere und: Was lässt sich aus dem halleschen Theaterkonflikt lernen?