Folge 18

Leuchtendes Allzweckmittel: Video und Film auf der Bühne

41:24 Minuten
Der Schauspieler Martin Wuttke, getaucht in grünliches Licht. Er spielt die Hauptrolle in Frank Castorfs "Faust"-Inszenierung an der Volksbühne Berlin vom März 2017.
Martin Wuttke spielt die Hauptrolle in Frank Castorfs "Faust"-Inszenierung - seiner letzten Arbeit an der Berliner Volksbühne. © Susanne Burkhardt
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Längst ist der Einsatz von Video auf Theaterbühnen selbstverständlich. Aber es braucht nicht unbedingt eine Kamera, um einen Abend filmisch zu prägen. Ein Podcast über Film auf und hinter der Bühne.
Videotechnik – bedeutet das, einfach mal einen Knopf zu drücken und fertig ist die Inszenierung? Oder ist das Verhältnis von Bewegtbild und Theater ein komplexes? Wie Video und Film im Theater eingesetzt werden, wie sie Ästhetiken und Sehgewohnheiten prägen, besprechen Susanne Burkhardt und Elena Philipp in Folge 18 des "Theaterpodcast". Zu Gast ist Ersan Mondtag, als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner mehrfach ausgezeichnet für seine bildstarken Inszenierungen.

Live-Filme im Bühnensetting und Schauspieler in Containern

Ins Malerische, Comichafte verändern Videoprojektionen bei Ersan Mondtag das Bühnenbild, zugleich sind seine Dramaturgie und Erzählweise vom Film beeinflusst. An der Volksbühne, für den konsequenten Einsatz von Video geradezu berühmt, experimentierten Chris Kondek und René Pollesch mit Live-Video. Und Bühnenbildner Bert Neumann, der uneinsehbare Container auf die Bühne baute, brachte Frank Castorf auf die Idee, Kameras mit den Schauspieler*innen interagieren zu lassen. Katie Mitchell wiederum dreht Live-Filme im Bühnensetting – kürzlich hatte "Orlando" an der Berliner Schaubühne Premiere. Über die Making-Of-Ästhetik und ihre exakt getimte Virginia Woolf-Adaption sprachen die Macherinnen des "Theaterpodcast" mit Katie Mitchell und der Protagonistin des Schaubühnen-Abends, Jenny König.
Mehr Anerkennung für Video auf dem Theater fordert im Gespräch Voxi Bärenklau. Mit Christoph Schlingensief hat er unter anderem bei dessen Bayreuther "Parsifal" zusammengearbeitet. Von der Videotechnik zur Verteilungsgerechtigkeit am Theater – das ist Folge 18 von "Der Theaterpodcast".

Mehr zum "Theaterpodcast"

Einmal im Monat greift Der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macher und Macherinnen auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen, Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Online-Portal nachtkritik.de.

Die Stimmen: Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radio-Karriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin beim Deutschlandfunk Kultur ("Fazit", "Rang 1 – Das Theatermagazin").

Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, gründete ein Literaturmagazin und ein Text-Ton-Festival mit und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.

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