Folge 28

Entscheidende Äußerlichkeiten: Die Kunst des Kostüms

46:56 Minuten
Einmeterfünfzig im Staatsschauspiel Dresden.
Abstand bitte: "Einmeterfünfzig" im Staatsschauspiel Dresden. © Sebastian Hoppe
Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp |
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Kostüme sind oft das erste, was wir auf der Bühne sehen. Aber selten wissen wir den Namen derer, die sie gestaltet haben. Ein Podcast zur Frage, warum das so ist und was ein gutes Outfit im Theater bedeutet.
Die Spielzeit hat begonnen - unter strengen Hygieneauflagen - und am eigenen Leib wird fühlbar, was Corona für die Kultur bedeutet. Fürs Publikum gibt es Einlasschoreografien: farbig auf dem Boden markierte Wege zum Einzelplatz, um den herum die Sitze abgesperrt oder sogar ausgebaut sind.
Wer Karten für eine Live-Vorstellung ergattert, gehört zu den "Happy Few". Vielerorts ist nur ein Viertel der sonstigen Zuschauer*innen erlaubt – und trotzdem ist nicht immer alles ausverkauft. Inszenierungen werden coronagerecht umgearbeitet. Bei den Proben werden die Abstände mit dem Zollstock nachgemessen. Und auf der Bühne gewährleisten um den Bauch gewickelte Schwimmnudeln die vorschriftsmäßige Distanz zu den Mitspielern.

Maskenbildnerinnen in Schutzanzügen

Wie geht es den Künstler damit? Worauf müssen sie verzichten, womit können sie sich arrangieren? Und wie verändert sich die Darstellende Kunst? Das fragen wir im Theaterpodcast die frisch gekürte "Kostümbildnerin des Jahres" Victoria Behr und den Liedermacher, Kabarettisten und Puppenspieler Rainald Grebe, der gerade in Dresden an einer Theaterfantasie über den richtigen Abstand probt. Wir sprechen über knallbunte Barock-Kostüme, die Kunst, einen Abend mit Äußerlichkeiten zu prägen, und die Spiellust, die ein störendes Outfit freisetzen kann.
Fotoprobe zu Amphitryon in der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin, 11. Oktober 2019.
Fest der Farben: Eine Fotoprobe zu "Amphitryon" in der Schaubühne Berlin im Herbst 2019.© imago images / Martin Müller

Maskenbildnerinnen in Schutzanzügen

Natürlich kommen wir auch am Thema Corona nicht vorbei und an Ozonschränken für virenfreie Kostüme. Wie sprechen über Maskenbildnerinnen mit Schutzanzügen und über Theaterschaffende, die ihren Job aufgeben müssen. Victoria Behr hat fünf Monate ohne Arbeit hinter sich. Rainald Grebe lebt von seinen Rücklagen – aber er ist, anders als sein Tontechniker, noch nicht ins Pizzageschäft gewechselt. Gedanken macht er sich dennoch über die Sinnhaftigkeit von Kunst, die derzeit auch offen infrage gestellt wird.
Rainald Grebe auf der Bühne.
Nachdenken über den Sinn des Lebens: der Musiker Rainald Grebe.© imago images / BRIGANI-ART

Wer macht den Theaterpodcast?

Einmal im Monat greift der Theaterpodcast die wichtigen Debatten rund um das Theater und seine Macher und Macherinnen auf. Über die Kunst und den Betrieb, in dem immer noch zu wenig Frauen das Sagen haben, sprechen zwei Theaterredakteurinnen: Susanne Burkhardt vom Deutschlandfunk-Kultur-Theatermagazin Rang 1 und Elena Philipp vom Online-Portal nachtkritik.de.

Susanne Burkhardt studierte Kulturwissenschaft, Betriebswirtschaft und Theaterwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin und in London (Middlesex University). Sie ist Diplom-Medienberaterin und begann ihre Radiokarriere als Hörspielregieassistentin beim Sender Freies Berlin (später RBB). Nach einem Volontariat beim Deutschlandradio ist sie seit 2001 Redakteurin, Autorin und Moderatorin beim Deutschlandfunk Kultur (Fazit, Rang 1 – Das Theatermagazin).

Elena Philipp studierte in Freiburg Politik und Soziologie, entschied sich nach einer Regiehospitanz aber für ein Studium der Theater-, Film und Literaturwissenschaft in Berlin. Dort arbeitete sie für Tanzfestivals, gründete ein Literaturmagazin und ein Text-Ton-Festival mit und etablierte beim Literaturwettbewerb Open Mike das Livebloggen. Seit 2006 schreibt sie für Tageszeitungen und Fachmedien über Theater und Tanz. 2017 wurde sie Redakteurin beim Online-Theaterfeuilleton nachtkritik.de.

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