Auf Krankheit folgt oft Armut
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Krebs ist die zweithäufigste Todesursache der Deutschen. Studien belegen: Wer arm ist und kaum Zugang zu
Gesundheitsversorgung hat, hat ein höheres Risiko an Krebs zu sterben. Umgekehrt kann eine Krebserkrankung aber auch das Armutsrisiko erhöhen.
Trotz verbesserter Heilungschancen ist Krebs nach wie vor die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.
Weniger rauchen, sich besser vor der Sonne schützen, mehr Bewegung oder auch sich gesünder zu ernähren - Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebsfälle durch zum Beispiel einen gesunden Lebensstil vermeidbar wären. Doch Prävention und Vermeidung des Krebsrisikos hängt auch oft davon ab, wie man mit finanziellen Mitteln ausgestattet ist. Beispiel Gebärmutterhalskrebs bei Frauen: Das Risiko an dieser, bei rechtzeitiger Diagnose gut heilbarer Krebsart zu sterben, ist in Ländern wie Indien ungleich höher als in europäischen Ländern wie Deutschland. Das zeigen Studien.
Weniger rauchen, sich besser vor der Sonne schützen, mehr Bewegung oder auch sich gesünder zu ernähren - Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebsfälle durch zum Beispiel einen gesunden Lebensstil vermeidbar wären. Doch Prävention und Vermeidung des Krebsrisikos hängt auch oft davon ab, wie man mit finanziellen Mitteln ausgestattet ist. Beispiel Gebärmutterhalskrebs bei Frauen: Das Risiko an dieser, bei rechtzeitiger Diagnose gut heilbarer Krebsart zu sterben, ist in Ländern wie Indien ungleich höher als in europäischen Ländern wie Deutschland. Das zeigen Studien.
Finanzielle Schwierigkeiten durch Krankheit
Umgekehrt wächst das Armutsrisiko bei einer Krebserkrankung, bestätigt der Onkologe Lorenz Trümper, Professor an der Universität Göttingen. Dadurch dass etwa Frauen heute wegen guter Behandlungsmöglichkeiten eine viel längere Lebenserwartung nach einer Krebserkrankung hätten, stellten sich wichtige Fragen wie: "Was ist zum Beispiel mit dem Wiedereintritt ins Arbeitsleben. Die Entgeltfortzahlung bei den Krankenkassen geht über sechs Wochen. Wenn die Patientin aber in der Regel über zwei oder drei Jahre in Behandlung ist, sich nach der Behandlung erholen muss, Reha-Maßnahmen machen muss, nicht wieder vollständig arbeiten kann, dann kann so eine Patientin ganz schnell aufs Arbeitslosengeld I oder II und damit, zum Beispiel, wenn sie 30 ist und die Familie gerade gegründet ist, ein Haus abbezahlt werden muss, wirklich in wirtschaftliche und soziale Schwierigkeiten kommt."
Auch dürften die Folgen der psychischen Belastung durch die Krebserkrankung nicht vernachlässigt werden. Unter dem Strich ergebe sich mit der Krankheit ein ganzer Fragenkatalog, den man lange Zeit mit der Diagnose Krebs nicht assoziiert habe, "weil es ja immer hieß: Krebserkrankung, das ist fast eine Todesdiagnose. Doch das ist es heute – Gott sei Dank – nicht mehr. Und wir müssen uns deshalb um ganz andere Dinge Sorgen machen".
(mkn)