Forscher identifizieren Material für mittelalterliche Bucheinbände als Robbenfell

    Auf Holzrahmen gespannte Sattelrobbenfelle
    Protein- und DNA-Analysen ergaben, dass Robbenhaut für die Herstellung verwendet wurden. © picture alliance / imageBROKER / alimdi / Arterra / Sven-Erik Arn
    "Haarige" mittelalterliche Bucheinbände, von denen man bisher annahm, sie bestünden aus Hirsch- oder Wildschweinhaut, sind in Wirklichkeit aus Robbenfell gefertigt. Dies haben Forscher herausgefunden, die Einbände von Büchern aus französischen Klöstern aus dem 12. und 13. Jahrhundert analysierten. Die Einbände wurden aus Fellen hergestellt, die vermutlich aus Skandinavien, Schottland und möglicherweise Island oder Grönland stammten. Entgegen der vorherrschenden Annahme, dass Bücher aus lokal beschafften Materialien hergestellt wurden, scheinen die französischen Klöster in ein globales Handelsnetz eingebettet gewesen zu sein, heißt es. Für die Bestimmung führten die Wissenschaftler Protein- und DNA-Analysen an den Einbänden durch, die ergaben, dass Seehunde, eine Sattelrobbe und eine Bartrobbe für die Herstellung verwendet wurden.