Forscher sieht Antisemitismus als "blinden Fleck" in Gaming-Szenen

    Ein Mann sitzt in einem abgedunkelten Raum mit Kopfhörern vor einem Computer.
    Es sei wichtig, dass große Entwicklungsstudios an der Aufklärung mitwirkten, so der Experte. © Unsplash / Sean Do
    In der Gaming-Szene wird gegen die Verbreitung von Vorurteilen gegenüber Israel und Juden aus Sicht des Extremismusforschers Felix Zimmermann zu wenig unternommen. Das Thema Antisemitismus sei in der gesamten Branche, auch bei Spielentwicklern, noch ein "blinder Fleck", erklärte der Experte für Games-Kultur bei der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die größte Gefahr sei, dass sich antisemitische Verschwörungstheorien und rechte Ideologien in den Gaming-Communitys normalisieren. Das sei der Nährboden, auf dem Extremismus entstehen könne, warnte Zimmermann. Als problematisch bezeichnete der Forscher auch, dass jüdisches Leben in der Games-Kultur bislang praktisch keine Rolle spiele. Bei historisierenden Spielen zum Zweiten Weltkrieg gehe es etwa meist nur um militärische Aspekte, der Zusammenhang zum Holocaust werde hingegen ausgeblendet. Zwar böten Gedenkstätten und Museen inzwischen auch entsprechende Games-Formate an. Wichtiger sei aber, dass große Entwicklungsstudios daran mitwirken.