Mischwälder als Prävention gegen die Feuersbrunst
Immer wieder brennt es in kalifornischen Wäldern. Viel trockene Biomasse, unachtsame Menschen, starke Winde - mehr braucht es nicht, um aus einem Brand eine Katastrophe werden zu lassen. Forstwirtschaftler Michael Köhl sagt, wie das verhindert werden könnte.
Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sind auch Folge einer extremen Wetterlage – und vom Mensch verschuldet. Michael Köhl, Professor für Forstwirtschaft am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg, rät zu mehr präventiven Maßnahmen.
Denn drei Voraussetzungen für eine solche Katastrophe seien in Kalifornien gegeben: viel Brennstoff, die entscheidenden Zündfunken und starke Winde. Aufgrund starker Regenfälle vom vergangenen Herbst bis zum Frühjahr hätten die Bäume sehr viel Biomasse gebildet. Diese sei im darauffolgenden Rekordhitze-Sommer am Boden verdorrt und bilde somit gutes Brennmaterial. Weil es in diesem Jahr nur sehr wenige Gewitter gegeben habe, müsse man davon ausgehen, dass Menschen durch den unvorsichtigen Umgang mit Feuer Verursacher waren. Hinzu seien die berüchtigen Santa-Ana-Winde gekommen.
Deutliche Versäumnisse
Im Vorfeld habe es deutliche Versäumnisse gegeben: Unter anderem sei die trockene Biomasse nicht ausreichend entfernt worden. Normalerweise geschehe dies durch kontrolliertes Abbrennen. Im Sommer sei es aber wegen der großen Hitze zu spät und zu risikoreich gewesen, auf diese Methode zurückzugreifen.
Als langfristiges Gegenmittel müsse man zu speziellen waldbaulichen Maßnahmen greifen, etwa indem "man weggeht von den großflächigen Nadelholzbeständen und mehr Mischbestände anbaut. Die haben ein feuchteres Innenklima und reduzieren damit die Waldbrandgefahr. Und man kann natürlich vermehr Feuerschutzstreifen anlegen, die dazu führen, dass die Bestände unterbrochen werden und man Streifen hat, in denen sich das Feuer nicht ausbreiten kann."
(mkn)