Die große Sorge um das schmelzende Eis
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Eine internationale Konferenz in St. Petersburg beschäftigt sich mit dem Schicksal der Arktis. Neben den Anrainer-Staaten spielt auch Deutschland eine wichtige Rolle rund um den Nordpol – besonders in der Forschung, wie der Geologe Volker Rachold berichtet.
Ab diesem Dienstag findet in St. Petersburg das zweitägige internationale Forum "Arktis – Raum für Dialog" statt. Es geht um Umweltschutz und den Ausgleich wirtschaftlicher Interessen.
Ganz vorn mit dabei sind die acht Anrainer Russland, USA, Kanada, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und Island. Die Länder arbeiten auch regelmäßig im Arktischen Rat zusammen. Doch auch Deutschland spielt eine "sehr starke Rolle in der Arktis", wie es Geologe Volker Rachold formuliert.
Rachold leitet das vom Alfred-Wegener-Institut eingerichtete Büro für Arktisangelegenheiten in Potsdam und nimmt an der Konferenz in St. Petersburg teil. Im Deutschlandfunk Kultur sagte er, Deutschland sei in der Arktis eine Art Mittler.
Einjähriges Meereis ersetzt mehrjähriges
So werde die bisher größte Arktis-Expedition überhaupt ab diesem Herbst von Deutschland koordiniert und geleitet, berichtete Rachold. Dabei werde das deutsche Forschungsschiff "Polarstern" für ein Jahr in der Arktis bleiben, um Messungen durchzuführen und den Zustand des Meereises im Winter zu untersuchen.
Die Arktis werde sich in den nächsten Jahrzehnten stark verändern, warnte der Geologe. Die Meereisdecke wird Prognosen zufolge stark abnehmen. Ein "dramatischer Trend" sei zudem, dass es immer weniger festes, mehrere Jahre altes Meereis gebe und dafür nur noch einjähriges Meereis, betonte Rachold.
(ahe)